Teheran – Der iranische Präsident Hassan Rouhani hat eine höhere Frauenquote in Spitzenpositionen gefordert. "Die Diskriminierung der Frau muss aufhören", sagte er am Mittwoch nach einer Kabinettssitzung. Seine Regierung habe in den vergangenen vier Jahren versucht, Frauen auf dem gleichen Niveau wie Männer in Politik und Gesellschaft einzubinden.

Die Regierung müsse diesen Weg fortsetzen, sagte der Präsident laut Nachrichtenagentur ISNA. Rouhani hat sich mehrmals für mehr Gleichberechtigung der Frauen in der Islamischen Republik eingesetzt. Das Land könne nicht von Entwicklung und Fortschritt reden, dabei aber den fünfzigprozentigen Anteil der Frauen an der Bevölkerung ignorieren. Besonders in der Politik hätten die Frauen nicht den Status, den sie verdient hätten.

Keine feministischen Ansichten

Im Iran haben Frauen in vielen Belangen nicht die gleichen Rechte wie Männer. Obwohl in den vergangenen Jahren einige Reformen – auch von der Rouhani-Regierung – durchgesetzt wurden, werden Frauen weiterhin in diversen Bereichen diskriminiert.

KritikerInnen werfen Rouhani vor, mit seiner frauenfreundlichen Rhetorik die islamischen Prinzipien zu untergraben. Dies weist der Präsident zurück. Er vertrete diesbezüglich keine feministischen Ansichten, "aber auch keine aus der Steinzeit". (APA, 15.3.2017)