Jugend heute bei ATV: Jeannine und Melanie gehen aus.

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Christian und Patrick gehen in den Prater.

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Silvia hält die Katze.

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Sahin lehnt vorehelichen Sex ab.

Florestan isst allein zu Haus.

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Mario sitzt im Gefängnis.

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Wien – Jugend in Österreich heute: Von rund einer Million zwischen 15 und 24 Jahren haben 66 Prozent einen Pflichtschul- oder Lehrabschluss. Rund 35.000 brechen Schule oder Ausbildung ab, 43.000 sind arbeitslos. 2016 wurden 2.149 rechtskräftig verurteilt. Ihr Geld geben Jugendliche für Shoppen, Ausgehen und Essen aus. Am wichtigsten sind Familie, Freunde, Freizeit. 14- bis 15-jährige haben monatlich 40 Euro zur Verfügung, 18- bis 19-jährige 80 Euro. Für gut ein Drittel der Jugend ist es normal, Schulden zu haben. So viel und noch mehr erfährt der Zuschauer in der ATV-Reportagereihe Generation Zukunft – krasse Teenager.

Von der "einen" Jugend zu sprechen wäre vermessen, sagt der Jugendforscher Philipp Ikrath. ATV will der Expertise gerecht werden und stellt ab Montag in sechs Folgen Vertreter vor, die diese Vielfalt repräsentieren sollen – und zeichnet am Ende doch wieder das Bild einer ziemlich illusionslosen Generation. DER STANDARD sah zwei Folgen vorab und liefert eine Zusammenfassung der Themen in Zitaten.

  • Beruf:
    Patrick: "Wenn ich so nachdenke über meine Zukunft, sehe ich schwarz."
    Christian: "Wenn ich meine Notstandshilfe bekomm, geh ich mich natürlich amüsieren."

  • Beziehungen:
    Silvia: "Das ist auch normal am Land, dass die Burschen und die Älteren halt den Hof kriegen, und dass generell Burschen auf der Landwirtschaft den Hof kriegen, finde ich nicht unfair oder ungerecht, weil es ist eigentlich immer schon so."
    Jasmina: "Freunde, die einen so nehmen, wie man ist, das ist etwas Wertvolles."
    Christian:
    "Mit dem Frauenfinden tu ich mir nicht so schwer, aber Frauen behalten – das ist das Problem."

  • Ideale:
    Sahin: "In meiner Religion darf man auf jeden Fall nicht vor Heiraten Sex haben. Wenn eine Frau heiratet, sie soll Jungfrau sein."
    Patrick:
    "Für mich sind die meisten Politiker, die wir jetzt haben, einfach nur Schweine."
    Florestan: "Geld ist Ersatz für Liebe, und das mag ich nicht so ganz."

  • Freizeit:
    Melanie: "Ich gehe gelegentlich shoppen, das heißt, bei jeder Gelegenheit."
    Jeannine:
    "Wenn ich mit einer Gruppe fortgehe, kaufen wir sich dann auch schon mal ein, zwei, drei Flaschen oder so."
    Patrick:
    "Aggressionsmäßig, wenn man mich reizt: Ja. Dann sehe ich rot."

  • Einstellungen:
    Peter: "Wenn jemand zu mir sagt, du Bauer, bin ich nicht beleidigt. Es ist eher so, dass man stolz darauf ist."
    Mario:
    "Okay, ich bin kriminell, aber ich habe eine sehr gute Bildung."
    Silvia:
    "Irgendwann stellt man sich die Frage, warum bin ich geschminkt, wenn mich genau der Papa sieht, die Mama und die Schweindl."
    Marcel: "Ich verstehe die Angst vor dem Unbekannten, und deswegen erfordert es diesen Schritt, dass du dieses Unbekannte zum Bekannten machst."
    Jasmina:
    "Ich will einen Schuss in den Fuß, das ist schmerzhaft, dann ein paar Einstiche und dann irgendwann, wenn ich genug Schmerzen habe, durch den Kopf den erlösenden Schuss."

  • Zukunft:
    Mario: "Die Jugend, wie sie sich entwickelt heutzutage – da sitze ich lieber im Häfen." (prie, 16.3.2017)