Rom – Die Mailänder Scala besetzt Platz zwei im Ranking der internationalen Theater, die die meisten Privatfinanzierungen erhalten. "Wir rangieren hinter der New Yorker Metropolitan Opera, die jedoch ein anderes Steuersystem hat", sagte Scala-Intendant Alexander Pereira in einem Radiointerview am Mittwoch.

"Ein Intendant muss sich nicht schämen, nach Geld zur Unterstützung seines Theaters zu suchen. Die Hälfte meiner Arbeitszeit nutze ich, um Geld zu sammeln. Man muss klar sein: In Zukunft werden Theater überleben können, wenn sich die Intendanten um Finanzierungen bemühen", kommentierte Pereira im Interview mit dem RAI-Sender "Radio 3".

Steuerpolitik ist "Erleichterung"

"Früher war ein Intendant für die Verwaltung des Geldes zuständig, das er vom Staat bekam. Seit 20 Jahren gibt es aber weltweit Probleme mit den öffentlichen Finanzierungen", sagte Pereira. Er begrüßte das Inkrafttreten 2015 des sogenannten "Art Bonus" – ein Steuerguthaben für Mäzene, die mit Schenkungen die Renovierung und Verwertung von Denkmälern und kulturelle Institutionen in Italien fördern. "Das ist wirklich eine große Hilfe", lobte Pereira. (APA, 15.3.2017)