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Bild aus besseren Tagen: Trump und Flynn – vor dem Rücktritt.

Foto: Reuters/CARLOS BARRIA

Washington – Der im Zuge einer Affäre um seine Russland-Kontakte zurückgetretene Nationale Sicherheitsberater von US-Präsident Donald Trump, Michael Flynn, hat von russischen und Russland-nahen Institutionen Honorare im Umfang von zehntausenden Dollar erhalten. Insgesamt habe Flynn 55.500 Dollar (52.000 Euro) kassiert, darunter allein 33.000 Dollar für den Besuch einer Gala an der Seite von Wladimir Putin.

Das geht aus Dokumenten hervor, die der demokratische Kongressabgeordnete Elijah Cummings am Donnerstag veröffentlichte. Die Gala wurde im Dezember 2015 vom russischen Fernsehsender RT veranstaltet, der von den USA inzwischen als ein Werkzeug des russischen Geheimdiensts angesehen wird. Die Moskau-Reise Flynns samt Teilnahme an der Veranstaltung ist wohlbekannt. Fotos von der Gala zeigen ihn als Tischnachbarn des russischen Präsidenten. Sein Honorar für den Abend jedoch war bisher nicht öffentlich. Cummings forderte eine Untersuchung, ob Flynn weitere russische Zahlungen erhalten habe.

Türkei-Lobbying

In einem Schreiben an Verteidigungsminister James Mattis und den Chef der US-Bundespolizei FBI, James Comey, listete Cummings weitere Einnahmen Flynns auf: darunter 11.250 Dollar aus der Kasse einer russischen Charterfluggesellschaft und 11.250 Dollar von einer US-Filiale der russischen Internetsicherheitsfirma Kaspersky. Darüber hinaus soll Flynn Ende vergangenen Jahres 530.000 Dollar für Lobbying-Tätigkeiten für die Türkei erhalten haben.

Flynn war Mitte Februar offiziell wegen falscher Angaben über Telefonate mit dem russischen Botschafter zurückgetreten. Er hatte vor Antritt der Trump-Regierung mit Botschafter Sergej Kisljak telefoniert, die Gespräche wurden vom FBI abgehört. Dadurch kam heraus, dass es um die vom damaligen Präsidenten Barack Obama wegen der Cyberattacken verhängten Russland-Sanktionen ging – das hatte Flynn geleugnet. Die offizielle Begründung für seinen Rücktritt lautete, dass er Vizepräsident Mike Pence falsch über die Telefonate informiert habe. (APA, 17.3.2017)