Antoine Augustin Parmentier, Pharmazeut und Agronom, gilt postum als Retter der französischen Nation. Als 1769 eine große Hungersnot ganz Frankreich quälte, wurde ein Preis zur Untersuchung von Nahrungsmitteln, welche diese Not lindern könnten, ausgeschrieben. Parmentier gewann mit seiner Schrift über den Kartoffelanbau. Die darauffolgende Verbreitung der Knolle rettete viele Franzosen vor dem Hungertod. Parmentier wird die List nachgesagt, dass er Kartoffelfelder bewachen ließ, um die Knollen als besonders wertvoll darzustellen. Nachts zog er die Wachen ab, und die Bauern holten sich heimlich Stecklinge für den Anbau.

Die nach ihm benannte Suppe Potage Parmentier wird üblicherweise mit Lauch gekocht und püriert. Sie erinnert an meine ziemlich grüne Suppe. Passend für die Fastenzeit wurde im folgenden Rezept auf alles verzichtet, was nicht wirklich notwendig ist.

foto: neuensausderküche

Zutaten (für 1 Portion)

  • 300 g Kartoffeln
  • 1 TL Kümmel
  • 1 bis 2 EL Leinöl
  • 400 ml Wasser und etwas Gemüsepaste oder klare Gemüsesuppe
  • 1 Spritzer Apfelessig (unpasteurisiert)
  • Salz
  • Pfeffer
  • frische Dille
  • 1 Ei

Zubereitung

Kartoffeln schälen und in feine Scheiben schneiden. In einen Topf geben, mit Wasser/Gemüsesuppe auffüllen, Kümmel und Salz zugeben und 15 Minuten weich garen. Zum Eindicken kann man eine kleine Menge der Suppe pürieren – so wird sie auch ohne Milchprodukte cremiger. Oder man bindet sie klassisch mit Sauerrahm, etwas Kartoffelstärke oder Mehl. Dazu einfach das Mehl oder die Stärke mit dem Sauerrahm vermischen, unterrühren und noch einmal kurz aufkochen. Mit einem Spritzer Essig, etwas Leinöl und Pfeffer abschmecken.

Einen zweiten Topf mit Wasser aufstellen. Einen Spritzer Essig hineingeben und das Ei zuerst in eine Tasse oder eine Suppenkelle aufschlagen und dann in das wallende Wasser gleiten lassen. Hitze zurückschalten. Nach zwei Minuten kann das perfekt pochierte Ei herausgeschöpft und in der Suppe angerichtet werden. Mit frischer Dille dekorieren.

Die Suppe schmeckt auch gut mit etwas Räucherlachs. Wer Kümmel nicht mag, kocht etwas Lauch mit oder richtet mit Kresse an.

Aus der Sicht der TCM

Diese Fastensuppe macht gute Laune. Der mild-süße Geschmack beruhigt einen aufgebrachten Magen. Dille und Kümmel sind zwei besonders karminative Gewürze. Die Kombination von Kartoffel und Ei versorgt den Körper bestens mit Eiweiß. (Pascale Neuens, 18.3.2017)