"Mass Effect: Andromeda" wäre eigentlich ein perfektes Abenteuer für mich. Was gibt es für einen Sci-Fi-Fan Besseres als komplexe, interstellare Konflikte, während sich die Menschheit in einer unbekannten Galaxie auf die Suche nach einem neuen Heimatplaneten macht? Doch anstelle voll begeisterter Neugier zu sein, sind Martin und ich nach unserem ersten Ausflug in Biowares jüngstes Weltraumepos eher voll der Ernüchterung. Die Spielwelt ist riesig, die Atmosphäre zwischen Aliens und Zukunftstechnologien geladen und es gibt jede Menge zu tun. Doch fällt es schwer, sich mit Charakteren zu identifizieren, die wie Roboter erscheinen. Umso mehr, wenn ein Spiel so sehr wie "Mass Effect" auf Dialoge und Story setzt. Und nach so starken Action-Epen wie "Horizon Zero Dawn" und unserem kleinen Drogenkrieg in "Ghost Recon Wildlands" konnten uns auch die schwammigeren Gefechte mit den Kett nicht davon überzeugen, unseren Shootergelüsten in "Andromeda" nachzugeben. Vielleicht ist es eines dieser Games, die man erst nach zehn oder zwanzig Stunden so richtig zu schätzen weiß. Für Rollenspielfreunde gibt es in den verschachtelten Upgrade-Menüs für Waffen und Gadgets sowie den Fähigkeitenbäumen jedenfalls jede Menge zu individualisieren. Ressourcen dafür findet man auch abseits der Kampagne in den vielen Nebenmissionen auf den immerhin Auszugsweise erkundbaren Planeten. Ein harter Fall, der die Kritiker und Spielerschaft wohl spalten wird. Ich teste weiter und versuche mir vorzustellen, dass Sara Ryder die schlecht getarnte Anführerin der Cylonen ist. (Zsolt Wilhelm, 18.3.2017)

"Mass Effect Andromeda" erscheint am 23. März ab 18 Jahren für Windows-PC, PlayStation 4 und Xbox One. UVP: ab 59,99 Euro.

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