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Allwöchentlich veranstalten Befürworter der EU in verschiedenen Städten Kundgebungen, um sich Gehör zu verschaffen – wie hier in Paris.

Foto: Reuters/Coombs

Wien – Die Bewegung "Pulse of Europe" erreicht nun auch Wien: Am Sonntag findet um 14 Uhr am Karlsplatz ein Treffen der pro-europäischen Bürgerbewegung statt, die sich in den vergangenen Wochen von Frankfurt aus in andere EU-Staaten ausgebreitet hat. In zahlreichen europäischen Städten sind bereits tausende Menschen auf die Straße gegangen, um für die Europäische Union Flagge zu zeigen.

Nicht resignieren

"Wir wollen einen Beitrag dazu leisten, dass es ein vereintes, demokratisches Europa gibt – ein Europa, in dem die Achtung der Menschenwürde, die Rechtsstaatlichkeit, freiheitliches Denken und Handeln, Toleranz und Respekt selbstverständliche Grundlage des Gemeinwesens sind", heißt es in dem Aufruf. "Wir wollen ein Zeichen setzen! Ein Zeichen, dass sich viele Menschen aktiv für den Erhalt eines demokratischen und rechtsstaatlichen, vereinten Europas einsetzen. Menschen, die die aktuellen (welt-)politischen Entwicklungen mit Sorge betrachten, aber dennoch nicht resignieren, sondern sie beeinflussen möchten."

Zeitgleich zu der Demonstration in Wien gibt es ähnliche Veranstaltungen in vielen anderen europäischen Städten, etwa auch in Berlin und Karlsruhe. In Innsbruck gab es bereits vergangene Woche eine Kundgebung der EU-Freunde.

Veranstaltungen in 50 Städten

Die Bürgerinitiative wurde 2016 von den Frankfurter Rechtsanwälten Daniel und Sabine Röder gegründet. Über private Netzwerke und soziale Medien organisiert, fand Ende November 2016 die erste öffentliche Kundgebung in Frankfurt am Main statt, an der etwa 200 Personen teilnahmen. Mittlerweile finden pro-europäische Kundgebungen in mehr als 50 Städten statt. "Wir wollen die stille Mehrheit aufwecken", erklärt David Röder. Der "europäische Pulsschlag" soll positive Energie aussenden und den aktuellen europakritischen Tendenzen entgegenwirken.

"Wir sind überzeugt, dass die Mehrzahl der Menschen an die Grundidee der Europäischen Union und ihre Reformierbarkeit und Weiterentwicklung glaubt und sie nicht nationalistischen Tendenzen opfern möchte", heißt es auf der Homepage der Initiative. "Es geht um nichts Geringeres als die Bewahrung eines Bündnisses zur Sicherung des Friedens und zur Gewährleistung von individueller Freiheit, Gerechtigkeit und Rechtssicherheit." (völ, 17.3.2017)