Wien – Heute kurz vor Mittag begann der herbeigesehnte Frühling – die Sonne überschritt, vom Erdmittelpunkt aus gedacht, von der Südhälfte des Himmels kommend den Himmelsäquator und wanderte auf die Nordhälfte des Himmels. Dieses sogenannte Frühlings- oder Primär-Äquinoktium passiert im Schnitt alle 365 Tage, fünf Stunden, 48 Minuten und 45,261 Sekunden – heuer war das um 11.28 Uhr MEZ der Fall.

Zum Frühlingsanfang geht unser Zentralgestirn exakt im Osten auf, steht mittags im Süden und geht genau im Westen unter – Tag und Nacht sind gleich lang. Das wohl älteste deutsche Wort für Frühling ist die Bezeichnung Lenz (vom althochdeutschen "lenzo"). Sie bedeutet so viel wie "die Zeit, in der lange Tage sind" oder "die Zeit, in der die Tage länger werden".

Umstellung auf die Sommerzeit

Wenige Tage nach dem Frühlingsbeginn, am 26. März, steht uns die Umstellung auf die Sommerzeit ins Haus. An diesem Tag werden die Zeiger um 2.00 Uhr auf 3.00 Uhr springen. Am 29. Oktober werden die 60 Minuten dann "zurückgezahlt", bis dahin werden wir mit einem Extra-Stündchen Abendsonne belohnt.

Beliebt ist die Sommerzeit nicht bei allen: Rund drei Viertel der Deutschen können ihr nichts abgewinnen. In Österreich sehen dagegen laut einer älteren "market"-Umfrage etwa 20 Prozent nur Nachteile darin. Wie man dem kleinen Jetlag am besten entkommen kann, weiß Schlafforscherin Brigitte Holzinger. Sie schlägt vor, vier Tage vorher jeweils eine viertel Stunde früher schlafen zu gehen, damit der Umstieg nicht so abrupt verläuft. Und 20 bis 30 Minuten Nickerchen am Nachmittag, die sie ohnehin für eine gute Idee hält, könnten ebenfalls helfen.

Relikt aus der Ölkrise

Eingeführt wurde die Sommerzeit 1973 in Europa anlässlich der Ölkrise und mit dem Hintergrund, Energie zu sparen. Mit der Zeitverschiebung sollte eine Stunde Tageslicht für Unternehmen und Haushalte gewonnen werden. Frankreich machte damals den Anfang.

Österreich beschloss die Einführung erst 1979 wegen verwaltungstechnischer Probleme und weil man eine verkehrstechnische Harmonisierung mit der Schweiz und Deutschland wünschte. Diese beiden Länder führten die Sommerzeit auch erst 1980 ein. Allerdings gab es in der Alpenrepublik bereits im Ersten Weltkrieg schon einmal die Sommerzeit. Im Jahr 1916 galt sie für die Monarchie vom 1. Mai bis 30. September, wurde dann aber wieder eingestellt. Ein zweiter – erfolgloser – Versuch wurde in den Jahren 1940 bis 1948 unternommen. (APA, red, 19.3.2017)