Washington/Dublin – Der irische Premierminister Enda Kenny hat bei seinem Besuch in Washington einen Tag vor dem St. Patrick's Day US-Präsident Donald Trump in Verlegenheit gebracht. Vor einem Meer grün gekleideter Feiernder im Ostsaal des Weißen Hauses erklärte Kenny am Donnerstagabend, der irische Nationalheilige sei für viele Menschen weltweit "natürlich" auch der Patron der Einwanderer.

Es wird vermutet, dass St. Patrick, dessen Todestag jedes Jahr am 17. März gefeiert wird, in Großbritannien geboren wurde. Kenny spielte auf Trumps umstrittene Einwanderungs- und Flüchtlingspolitik an, die gerade erst durch die US-Justiz einen Dämpfer erhielt. Der US-Präsident scheiterte vor Gericht zum zweiten Mal mit seinem Versuch, Menschen aus mehreren mehrheitlich islamischen Ländern die Einreise in die USA vorerst zu verbieten.

Trump ließ sich nichts anmerken und bezeichnete Irland als "wirklich großes Land" und die Iren als "hart". Kenny wiederum verwies darauf, dass die aus ihrer Heimat in die USA ausgewanderten Iren zum "wirtschaftlichen, sozialen, politischen und kulturellen Leben in diesem großen Land in den vergangene 200 Jahren beigetragen" hätten.

Etwa 35 Millionen US-Bürger sind nach eigenen Angaben irischer Abstammung. Der St. Patrick's Day wird von der irischen Gemeinde in den USA fast so feuchtfröhlich gefeiert wie in den Pubs in Irland. (APA, 17.3.2017)