Rom – Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) reist morgen, Sonntag, zu einem Flüchtlingsgipfel mit europäischen und nordafrikanischen Ländern nach Rom. Nach seiner Ankunft in der italienischen Hauptstadt am Sonntagabend führt Sobotka ein bilaterales Arbeitsgespräch mit EU-Innenkommissar Dimitris Avramopoulos, wie das Innenministerium in Wien mitteilte.

Sobotka vertritt Österreich bei dem von Italien einberufenen Flüchtlingsgipfel zwischen europäischen und nordafrikanischen Staaten, bei dem die Suche nach Lösungen für das verstärkte Flüchtlingsaufkommen entlang der Mittelmeerroute im Zentrum steht. Beim Flüchtlingsgipfel in Rom will Italien die Weichen für eine permanente Kontaktgruppe aus den EU-Ländern, die am stärksten mit der Flüchtlingsproblematik konfrontiert sind, und einigen nordafrikanischen Ländern stellen. Auch Österreich wird Mitglied der Kontaktgruppe sein.

Schulterschluss

Am Flüchtlingsgipfel beteiligen sich neben Gastgeber Italien auch Deutschland, Frankreich, sowie die italienischen Nachbarländer Österreich, Schweiz und Slowenien. Zum Gipfeltreffen in Rom eingeladen sind auch Malta, das den EU-Vorsitz innehat, sowie Avramopoulos. "Solange sich keine gesamteuropäische Lösung in der Grenzschutzfrage abzeichnet, werden wir weiterhin den Schulterschluss mit gleichgesinnten Partnern in Europa suchen, um mit den nordafrikanischen Staaten direkt über Lösungen zu sprechen. Wie bei der Schließung der Westbalkanroute werden wir alles daran setzen, dass die Position Österreichs auch weiterhin mehrheitsfähig in Europa bleibt", sagte Innenminister Sobotka vor dem Gipfeltreffen.

Auf nordafrikanischer Seite werden der libysche Ministerpräsident Fajis al-Sarraj sowie die Innenminister von Tunesien, Algerien und Ägypten erwartet. Ziel sei es, Strategien für die Stabilisierung der Lage im zentralen Mittelmeerraum, für die Kontrolle der libyschen Küste, sowie der südlichen Grenze Libyens zu entwickeln, sagte Italiens Innenminister Marco Minniti. Italien sei ein Grenzland und könne seine Erfahrung im Umgang mit der Flüchtlingsproblematik in den Dienst der gesamten Union stellen. (APA, 18.3.2017)