Die direkte Begegnung mit Büchern steht beim Kinderliteraturfestival im Fokus.

Joanna Pianka

Wien – Der Schriftsteller Clive Staples Lewis formulierte es so: "Kein Buch ist es wert, von Fünfjährigen gelesen zu werden, wenn es nicht ebenso von Fünfzigjährigen gelesen werden kann." Das Kinderbuchliteraturfestival Literatur für junge LeserInnen im Palais Auersperg präsentiert Literatur für Kinder von drei bis vierzehn Jahren, die sich auch mit Erwachsenenthemen beschäftigt.

Luna Al-Mousli und Julya Rabinowich, Preisträgerinnen des Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreises 2017, lesen etwa aus ihren prämierten Werken über Herkunft und Flucht. Al-Mousli erinnert sich in Eine Träne. Ein Lächeln an die nach Lavendel duften-de Kindheit in Damaskus. Julya Rabinowich schreibt in Dazwischen: Ich über die fünfzehnjährige Madina, die sich dem herausfordernden Alltag in einer Flüchtlingsunterkunft stellen muss.

Rund 50 Lesungen, Kreativworkshops, Theater- und Musikaufführungen können bei freiem Eintritt besucht werden. So stellt Sarah Michaela Orlovsky ihr aktuelles Buch Neue Geschichten von Jana vor, für den Vorgängerband erhielt sie 2015 den Kinderbuchpreis der Stadt Wien. Weiters lesen unter anderem Tamara Bach, Helga Bansch und Linda Wolfsgruber.

Kreatives Ausprobieren

Der Fokus des Festivals liegt aber nicht allein auf Literatur, sondern auch auf breiterem kreativem Ausprobieren. Das können die Kinder und Jugendlichen unter anderem in einer Malwerkstatt und bei Theaterworkshops tun, wo sie die Möglichkeit bekommen, mit Künstlern in einen Dialog zu treten.

Der Drehbuchautor und Filmwissenschafter Robert Buchschwenter bietet in der Schwerpunktreihe "Infotainment" dem jungen Publikum einen Einblick, wie Spielfilme entstehen. Auch musikalische Lesungen finden sich im Programm, zum Beispiel wird der Schriftsteller Heinz Janisch von Stefan Heckel am Akkordeon begleitet.

Vielleicht aber das heimliche Highlight: In einer Ausstellung kann man das ganze Festival lang in rund 2000 Kinder- und Jugendbüchern schmökern. (Eva Walisch, 20.3.2017)