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In Koranschulen bleibt eher wenig Zeit für Mathematik und die Naturwissenschaften.

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Leeds – Religion und die Naturwissenschaften gehen im Normalfall nicht allzu gut zusammen, wie die Geschichte der vergangenen Jahrhunderte in Europa zeigte. Nun haben Gijsbert Stoet (Leeds Beckett Uni) und US-Kollege David Geary (University of Missouri) erstmals erhoben, ob und wie sich die Religiosität in 76 Staaten auf die Leistungen ihrer 14- bis 15-jährigen Schüler in den Naturwissenschaften und der Mathematik auswirkt.

Grundlage der Auswertung waren zum einen die Daten aus den einschlägigen Schulleistungstests wie Pisa oder Timms, zum anderen erstellten die Forscher eine Rangliste je nach Einfluss der Religion im jeweiligen Land. Zu den säkularsten Staaten gehören laut dieser Liste Tschechien, Estland, Schweden und Norwegen, zu den religiösesten Katar, Indonesien, Ägypten, Jordanien und Tunesien.

Wie das Team um Stoet im Fachblatt "Intelligence" berichtet, zeigte sich ein ganz eindeutiger Zusammenhang: Je wichtiger die Religion, desto schlechter schneiden die Kinder in den jeweiligen naturwissenschaftlichen und mathematischen Tests ab. Die einfache Erklärung der Forscher: Je mehr Zeit die Kinder im Religionsunterricht und mit anderen religiösen Aktivitäten verbringen, desto weniger Zeit bleibt für alles andere. (tasch, 21.3.2017)