Jeder soll wissen, was der Arbeitskollege oder die Arbeitskollegin verdient, sagt SPÖ-Frauenchefin Heinisch-Hosek

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Wien – Die SPÖ-Frauen stellen eine "Robotine", einen Aufsteller in Roboter-Form, in den Mittelpunkt ihrer Frühjahrskampagne. Durchgeführt werden österreichweit Befragungen zur Zukunft der Arbeit, erklärte Frauenchefin Gabriele Heinisch-Hosek und bekräftigte ihre Forderung nach einem Lohntransparenzgesetz, das gerade ausgearbeitet wird.

Forderung nach Transparenz

"Das Einkommenstransparenzgesetz muss weiterentwickelt werden", pochte Heinisch-Hosek bei der Pressekonferenz auf ein Lohntransparenzgesetz, damit Mitarbeiterinnen künftig wissen, was ihr Kollege am Nachbarschreibtisch verdient. Am Gesetzesentwurf werde gerade getüftelt und die SPÖ-Bundesfrauenvorsitzende zeigte sich überzeugt, dass die neue Frauenministerin Pamela Rendi-Wagner und Sozialminister Alois Stöger (beide SPÖ) in Kürze etwas vorlegen werden.

Heinisch-Hosek räumte ein, dass der Koalitionspartner ÖVP die Bedenken der Sozialpartner hier teilt: "Die gilt es auszuräumen. Man soll wissen, wer was verdient."

Digitalisierung im Mittelpunkt

Die Frühjahrskampagne der SPÖ-Frauen und der FSG-Frauen widmet sich der Digitalisierung. Sie soll aufzeigen, welche Chancen und Risiken sie für die Arbeit der Frauen bringt, erklärte Heinisch-Hosek weiter. Die Befragungen werden auf der Straße, bei Hausbesuchen und in Betrieben durchgeführt. Das Ergebnis – sie rechnet mit mehreren tausend Teilnehmern – wird im Herbst präsentiert und soll als Handlungsanleitung für das zweite Halbjahr dienen.

Mühsamer Weg zum Mindestlohn

FSG-Frauenvorsitzende Ilse Fetik verwies auf den nun geplanten Mindestlohn von 1.500 Euro und stellte fest: "Die Gespräche sind mühsam." Dennoch zeigte sie sich überzeugt, dass eine Einigung gelingt. Selbstbestimmung und Unabhängigkeit für Frauen, das ist für die Wiener Frauenvorsitzende Renate Brauner zentral. Wien gehe dabei mit gutem Beispiel voran und so verwies sie etwa auf den beitragsfreien Kindergarten, der zwar schwierig zu finanzieren sei, aber beibehalten werde. (APA, 21.3.2017)