Der Gemeine Wacholder ist fast über die gesamte Nordhalbkugel verbreitet.

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Wien – Der Wacholder ist vom Kuratorium Wald in Kooperation mit dem Landwirtschafts- und Umweltministerium zum "Baum des Jahres 2017" gewählt worden. Mit der Wahl soll auf die besondere Bedeutung von extensiv genutzten Landschaftselementen wie Heidelandschaften für den Natur- und Landschaftsschutz aufmerksam gemacht werden. Traditionell wird der "Baum des Jahres" am Internationalen Tag des Waldes (21. März) präsentiert.

Anpassungsfähig und weit verbreitet

Der Gemeine Wacholder (Juniperus communis) zählt zu den Zypressengewächsen und ist das am weitesten verbreitete Nadelgehölz der Erde. Sein weltweites Verbreitungsgebiet erstreckt sich dabei vom Flachland bis ins Hochgebirge. Das europäische Verbreitungsareal erstreckt sich von der Küste des Eismeeres im Norden bis nach Zentralspanien, der Sierra Nevada, Sizilien und dem Peloponnes im Süden.

Das anpassungsfähige Gewächs bietet Lebensraum für unzählige Lebewesen und ein charakteristisches landschaftsprägendes Element auf offenen und nährstoffarmen Trocken- und Magerstandorten sowie in sehr lichten Kiefern- oder Eichenwäldern. Mit durchschnittlich 500 bis 2.000 Jahren erreichen Wacholderpflanzen ein außergewöhnlich hohes Alter.

Ein Merkmal des Wacholders ist sein hoher Lichtbedarf, weswegen er vor allem offene Landschaften braucht. Besonders Heidelandschaften werden als Lebensräume besiedelt, wo er landschaftsprägendes Element wird und andere Gehölze vor Wildverbiss schützt. Will man den Gemeinen Wacholder in der Landschaft erhalten, müssen entsprechende Flächen etwa durch Schafbeweidung offengehalten werden.

Nutzung in der Küche

Den meisten Menschen hierzulande ist Wacholder vor allem aus der Küche bekannt, wo die getrockneten "Beeren" der Pflanze für das Aroma zahlreicher Speisen verantwortlich sind. Bei den sogenannten Wacholderbeeren handelt es sich um fleischige Zapfen, die Samen enthalten.

Im Gegensatz zu anderen Nadelgehölzen verholzen die Zapfen beim Wacholder nicht, wodurch sie von Vögeln und anderen Tieren gefressen und die Samen auf diese Weise verbreitet werden. Seit dem Mittelalter zählt der Wacholder auch zu den wichtigsten Heil- und Arzneipflanzen. (APA, red, 21. 3. 2017)