Facebook will mit Pop-Ups Falschmeldungen verhindern

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Spätesten seit der US-Präsidentschaftswahl sind Fake-News in aller Munde. Auch wenn zurzeit heftig debattiert wird, was der Begriff eigentlich bedeutet und ob er nötig sei – Fakt ist, dass eine Vielzahl von Falschmeldungen in sozialen Medien die Runde machen. Nach Druck durch Politik und Nutzer versprach Facebook, sich künftig um die Eindämmung von deren Verbreitung zu kümmern. Jetzt sind erstmals Screenshots aufgetaucht, die zeigen, wie Facebook das anstellen will.

Pop-up: Zweifel bestehen

Facebook verlässt sich dabei auf seine "Faktenchecker". Nachrichtenorganisationen wie die Associated Press (AP) oder Snopes – im deutschen Raum etwa "Correctiv" – sollen für Facebook überprüfen, ob virale Geschichten tatsächlich stimmen oder irreführend sind. Kurz vor dem St. Patricks Day machte in den USA nun ein Artikel die Runde, der behauptete, eine Vielzahl von irischen Immigranten seien als Sklaven in die USA gebracht worden – das ist falsch.

Versucht ein User, diese Geschichte zu teilen, wird er in einem Pop-up-Fenster gewarnt, dass die Faktenchecker von snopes.com und AP diese Geschichte anzweifeln. Wird die Geschichte dennoch geteilt, wird sie mit einer Benachrichtigung über die Zweifel der Faktenchecker angezeigt. Die Begründung dafür wird verlinkt.

Share-Quelle wichtiger als Original-Quelle

Derartige Maßnahmen sind aus Sicht von Kritikern vor allem deshalb nötig, weil Nutzern sich bei der Beurteilung des Wahrheitsgehaltes eher an dem, der ihnen die Geschichte übermittelte als an ihrer Quelle orientiert. Sprich: Teilen gute Freunde oder Prominente, denen man vertraut, einen Artikel, ist das für viele User wichtiger als ob die Nachricht von der New York Times oder einer Clickbait-Seite stammt. (red, 21.3.2017)