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Namibias Präsident Hage Geingob im UN-Hauptquartier in New York im September 2016

Foto: REUTERS/Mike Segar

Windhuk – Namibias Präsident Hage Geingob will vermehrt weiße Landbesitzer enteignen, um damit für eine gerechtere Aufteilung des Agrarlandes zu sorgen. Das bisherige Konzept, auf willige Verkäufer zu warten, sei zu langsam, um dem "Wunsch der Mehrheit der Namibier" gerecht zu werden, erklärte Geingob am Dienstag in einer Rede anlässlich des 27. Jahrestags der Unabhängigkeit Namibias.

In der früheren deutschen Kolonie im Südwesten Afrikas ist ein großer Teil des Landes immer noch in der Hand weißer Bauern – einer winzigen Minderheit der Bevölkerung. Geingob betonte, Enteignungen müssten mit einer "fairen Entschädigung" einhergehen, das sei auch im Interesse der Stabilität des Landes. Zuletzt hatte auch Südafrikas Präsident Jacob Zuma weißen Landbesitzern mit Enteignungen gedroht.

Im nahen Simbabwe hatte Präsident Robert Mugabe weiße Farmer zu Anfang des Jahrtausends zumeist ohne Entschädigung ereignet; viele Landbesitzer wurden getötet. Die Landreform führte zu einem drastischen Einbruch der Agrarproduktion, die Simbabwe in eine schwere Wirtschaftskrise stürzte. Die Wirtschaft hat sich bisher noch nicht von der Krise erholt. (APA, 21.3.2017)