Wien – Die Stadt Wien hat sich mit Udo Janßen, dem abgesetzten Chef des Krankenanstaltenverbundes (KAV), geeinigt: Janßen ist mit sofortiger Wirkung vom Dienst freigestellt und erhält 395.000 Euro. Der Deal muss laut Magistratsdirektion aber noch von der gemeinderätlichen Personalkommission sowie dem zuständigen Gemeinderatsausschuss abgesegnet werden. Beide Gremien tagen am 19. April.

Janßen wurde im November 2014 Generaldirektor des KAV, er hätte noch einen Vertrag bis zum Jahr 2019 gehabt. Hätte der scheidende KAV-Chef auf Vertragserfüllung gepocht, wäre der ihm zustehende Betrag mehr als doppelt so hoch gewesen, hieß es.Die Stadt hätte es aber auch billiger haben können: Denn nach STANDARD-Recherchen hat es im Vertrag von Janßen auch eine Kündigungsmöglichkeit nach zwei Jahren gegeben. Das wird in der Magistratsdirektion bestätigt. Die Stadt hätte sich also – nach entsprechender vertraglicher Vorlaufzeit – im November 2016 von Janßen trennen können, ohne für eine Freistellung zusätzlich zahlen zu müssen.

Posten wird neu ausgeschrieben

Der Posten wird neu ausgeschrieben. Wann, ist aber noch unklar. Zunächst soll laut Magistratsdirektion über die neue Organisationsform des KAV entschieden werden. Anders als zunächst kolportiert, wird das neue Modell noch nicht bei der Klubtagung der Wiener SPÖ präsentiert, hieß es am Mittwoch aus dem Büro von Gesundheitsstadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ). Der politische Entscheidungs- und Abstimmungsprozess zur neuen Organisations- und Rechtsform beginne erst, sagte ein Sprecher Frauenbergers. (David Krutzler, 22.3.2017)