Hat zuletzt alle Erwartungen übertroffen: Stefan Kraft.

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Wien/Planica – ÖSV-Skisprungcheftrainer Heinz Kuttin ist zuversichtlich, dass Stefan Kraft seine Weltcupführung beim Showdown in Planica verteidigen wird. "Wir fahren mit einem guten Gefühl nach Planica. Stefan springt in einer Bombenform", betonte Kuttin vor dem abschließenden Flugwochenende mit zwei Einzelbewerben und einer Teamkonkurrenz.

Kraft führt im Gesamtweltcup 31 Punkte vor Kamil Stoch, der die große Kristallkugel 2014 schon einmal gewonnen hat. Der Salzburger kämpft in den Konkurrenzen am Freitag und Sonntag um seinen ersten Gesamtsieg. Kuttin erwartet ein enges Rennen. "Sie werden bis zum Schluss fighten. Der Showdown beginnt. Ich hoffe, dass das Wetter stabil ist. Es geht doch um sehr viel nach einer langen Saison."

Der ÖSV-Coach vertraut auf die bemerkenswerte Konstanz seines Doppelweltmeisters. Denn Kraft (6 Saisonsiege und 9 weitere Podestplätze) war seit seiner Erkrankung bei der Vierschanzentournee in zwölf Weltcupbewerben mit fünf Siegen nie schlechter als Fünfter. Aber auch Tourneesieger Stoch (7 Saisonsiege und 5 weitere Podestplätze) ist seit Monaten in Hochform. Der Doppelolympiasieger leistete sich in den vergangenen Wochen im Gegensatz zum frisch gebackenen Skiflugweltrekordler und Raw-Air-Sieger allerdings ein paar Ausrutscher. Zuletzt in Vikersund gab es für beide je einen Sieg und einen fünften Platz.

Kuttin: "Die Raw Air war schon zäh"

Spielerisch auftrumpfen kann laut Kuttin nach den vielen kräfteraubenden Höhepunkten ohnehin niemand mehr. "Leicht von der Hand geht keinem mehr was. Die Raw Air war schon zäh", so Kuttin. Kraft sei nach kurzem Heimaturlaub aber bestens gerüstet und könne auf seine Flugfähigkeiten bauen. Er müsse aber auch kleine Fehler, wie am Sonntag im zweiten Durchgang in Vikersund, vermeiden. "Der Fokus muss auf dem Wesentlichen sein, darauf, dass er seine Technik sauber springt und seine Stärke in der Luft ausspielt."

Auch im Kampf um die kleine Skiflug-Kugel liegt Kraft vor Doppelolympiasieger Stoch in Führung. Sein Guthaben beträgt 56 Zähler. Im Gesamtweltcup wäre der 23-Jährige der siebente Sieger aus Österreich, zuletzt war vor vier Jahren Gregor Schlierenzauer in beiden Wertungen erfolgreich. Der frühere Skiflugdominator wurde von Kuttin nach wenig überzeugenden Leistungen in Norwegen nicht für Planica nominiert.

"Wir haben ihn herausgenommen. Ihm fehlt die Konstanz. Man hat gesehen, dass du dir schwertust, wenn du nicht die ganze Vorbereitung hast", sagte Kuttin. Widerspruchlos hat der im Jänner nach seiner schweren Knieverletzung zurückgekehrte Rekordweltcupsieger die Entscheidung nicht hingenommen. "Er wollte unbedingt nach Planica, aber es musste einer die Entscheidung treffen, und das war ich." Wie genau die Reaktion von Schlierenzauer ausgefallen ist, wollte Kuttin nicht verraten. (APA, 22.3.2017)

ÖSV-Aufgebot Weltcup-Finale in Planica (SLO):
Stefan Kraft, Michael Hayböck, Manuel Fettner, Markus Schiffner, Stefan Huber, Daniel Huber.

Programm auf der Skiflugschanze (alle Bewerbe live auf ORF eins):

Donnerstag:
Training (9.00 Uhr)
Qualifikation (11.00)

Freitag:
Einzelbewerb (15.15)

Samstag:
Teambewerb (10.00)

Sonntag:
Einzelbewerb (10.00)