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Der Mehrheitseigentümer schenkt den freien Aktionären reinen Wein ein: Entweder sie verkaufen ihre Anteilsscheine freiwillig, oder es droht eine Zwangsabfindung.

Foto: Ronald Zak

Der Hauptgesellschafter des Sekterzeugers Schlumberger, die Schweizer Sastre Holding, will sämtliche Aktien an dem Wiener Traditionsunternehmen in seinen Besitz bringen. Durch das freiwillige, öffentliche Übernahmeangebot von Dezember konnte der Mehrheitseigentümer bereits seinen Anteil am gesamten Schlumberger-Grundkapital auf 91,57 Prozent und auf 97,37 Prozent der Stimmrecht herhöhen.

Aktionäre haben nun noch drei Monate Zeit, um das Angebot von 26 Euro je Stamm- und 18,5 Euro je Vorzugsaktie anzunehmen. Anschließend wollen die Schweizer die verbliebenen Aktionäre über ein Squeeze Out abfinden und die Gesellschaft von der Wiener Börse nehmen.

Schlumberger feiert heuer sein 175-jähriges Bestehen. Der Deutsche Robert Alwin Schlumberger hatte die Champagnerproduktion 1842 nach Österreich gebracht. 1973 verkauften die Schlumbergers den Betrieb an die deutsche Familie Underberg. Diese reichte ihr Aktienpaket 2014 an die Sastre Holding rund um den deutsch-schwedischen Unternehmer Frederik Paulsen weiter. (23.3.2017, red)