Wien – Die rund 2.700 kaufmännischen Angestellten bei Tages- und Wochenzeitungen bekommen mit 1. April 2017 um 1,4 Prozent mehr Gehalt. Darauf haben sich der Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ) und die Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA-djp) geeinigt, wie beide Seiten am Donnerstag mitteilten. Auch ein Rechtsanspruch auf Familienzeit ("Papamonat") wurde im Kollektivvertrag (KV) verankert.

Claudia Gradwohl, Verhandlungsleiterin der Arbeitgeberseite, bezeichnete das Ergebnis als gerade noch verkraftbaren Kompromiss: "Nach harten Verhandlungen konnte ein Abschluss zustande gebracht werden, der den wirtschaftlich schwierigen Rahmenbedingungen in der Branche Rechnung trägt." Von der Gewerkschaft hieß es, die heterogenen Bedingungen in der Branche seien trotz anziehender Inflation ausschlaggebend für einen äußerst maßvollen Abschluss gewesen.

Bei der Kindergeld-Reform wurde 2016 die sogenannte Familienzeit, bei der Väter innerhalb von 91 Tagen nach der Geburt für ein Monat zu Hause bleiben dürfen, entgegen des Wunschs der SPÖ ohne Rechtsanspruch beschlossen. Diesen Rechtsanspruch fordert nun die Gewerkschaft in den Kollektivvertragsverhandlungen ein, zuletzt auch erfolgreich im KV für die Sozialwirtschaft. Vergangenen Herbst blitzte die Gewerkschaft bei der Metallerlohnrunde noch ab mit dieser Forderung. (APA, 23.5.2017)