Wien – Das Infrastrukturministerium bündelt im Rahmen einer neuen Forschungsstrategie seine Förderungen im Energiebereich. Im Zentrum soll verstärkt der Schritt zur tatsächlichen Marktreife neuer Technologien stehen. Dazu werden drei "Vorzeigeregionen" eingerichtet, um komplexe Gesamtsysteme im Zusammenspiel von Netz- und Gebäudetechnik, Industrie, Verkehr und Speichertechnologien zu erproben.

Das Konzept setzt auf einer bereits erfolgten Klimafonds-Ausschreibung auf, nach der nun elf ausgewählte Einreicher ihre Konzepte weiterentwickeln sollen. Die Mittel für eine weitere Ausschreibung werden auf 40 Millionen Euro pro Jahr aufgestockt.

Vorerst gibt es dafür allerdings kein frisches Geld: "Es ist geplant, bestehende Mittel auf die Vorzeigeregionen zu konzentrieren", erklärt Michael Paula, im Ministerium für die Strategieentwicklung verantwortlich, im Standard-Gespräch. Nächstjährige Budgets seien noch offen, die Energieforschungsausgaben (107 Mio. Euro in 2016) hätten sich zudem in den letzten sieben Jahren vervierfacht.

"Wenn es nicht gelingt eine Aufstockung zu erreichen, werden künftige Ausschreibungen nicht mehr so breit ausfallen", so Paula. Für Grundlagenforschung soll es jedenfalls nicht weniger Geld geben.

Dem Fokus auf den Markteintritt sollen auch Unterstützungen bei der Patentierung, weiteres Risikogeld und vorkommerzielle Beschaffungspolitik gerecht werden. Auch "Breakthrough Technologies" wie CO2-freie Stahlerzeugung mit Hilfe von Wasserstoff werden angestrebt.

"Mit dem Klimavertrag von Paris steigt die weltweite Nachfrage nach neuen Energietechnologien. Wir wollen, dass sich unsere Unternehmen ein möglichst großes Stück vom Kuchen sichern", fasst Infrastrukturminister Jörg Leichtfried (SPÖ) bei der Präsentation den Gedanken hinter der Strategie zusammen. (pum, 23.3.2017)