Wien – Beim Ausparken sprang ein junger Mann vor den Wagen und sprach: "Oida! Schaut cool aus! Was is 'n das? Kenn ich gar nicht." Ein Infiniti, also ein Japaner. Infiniti ist die Luxustochter von Nissan, in diesem Fall aber mit deutscher Hilfe. Beim QX30, zugegeben, kein sehr sexy Name, hat Mercedes Hand angelegt, die Plattform ist jene der A-Klasse, auch der Diesel stammt von Mercedes. Alles klar? Der Mann schnalzte mit der Zunge. "Cool, Oida. Kostet?" Na ja, doch ab 40.000 Flocken. "Boah!"
Mit dem QX30 stößt Infiniti in das Marktsegment der angesagten kompakten SUVs vor, allerdings in der gehobenen Liga, die direkten Konkurrenten heißen Mercedes GLA, BMW X1 und Audi Q3.
Die Zusammenarbeit mit Mercedes sieht man außen nicht auf den ersten Blick, der QX30 ist immer noch ein typischer Infiniti, langgezogene Schnauze, der markante Grill, ein nach hinten strebendes Dach und ordentlich Kurven im schwungvollen Blech.
Der Schwung setzt sich im Innenraum fort, der Armaturenträger bietet eine willkommene Abwechslung, auch den Lederbezug wissen wir zu schätzen. Ein bisschen Mercedes kann man hier erkennen, die Armaturen sitzen ähnlich, aber das ist ja kein Nachteil. Der Monitor ist übersichtlich und lässt sich per Drehknopf oder direkt am Screen bedienen.
Während man vorn äußerst gemütlich sitzt, wird es auf der Rückbank eng – sowohl was den Platz für die Knie als auch was die Kopffreiheit betrifft. Die schwungvolle und sportliche Form der Karosserie fordert hier ihren Tribut.
Als Motorisierung gibt es einen Benziner mit 211 PS und einen Diesel mit 170 PS. Wir fuhren den Diesel, über den es an sich nichts zu meckern gibt, dennoch würden wir den Benziner empfehlen. Der ist einfach feiner und passt besser zum Auto.
Allradantrieb ist Standard, aber allein schon die geringe Bodenfreiheit setzt dem Ausflug ins Gelände enge Grenzen. Aber schmutzig machen will man den Infiniti sowieso nicht. (Michael Völker, 30.3.2017)
Nachlese:
Infiniti Q30: Edel-Nissan mit Sternmotor