Wien – Der Ignis ist ein derartig kleiner SUV (sprich Suff), dass einem regelrecht das Wort Spitzerl auf der Zunge liegt. Denn Suzuki schafft es, ein Auto zu bauen, das gleich lang ist, wie man hoch sitzt – wenn wir bei den ungelenken Übertreibungen bleiben.

Große Augen und kleine Räder, so erobert der Ignis die Herzen.
Foto: Guido Gluschitsch

Für die meisten Freunde dieses Autos ist die hohe Sitzposition einer der großen Pluspunkte. Unsereins, über eins neunzig groß, findet zwar kommod Platz, wünscht sich aber sowieso immer eine extrem tiefe, sportliche Sitzposition. Ja, auch im Ignis.

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Den Wunsch feuert der kleine Suzuki mit seinem straffen Fahrwerk an. Schon klar, der kurze Radstand und die kleinen Räder können nicht die technische Basis für eine Luxussänfte sein. Da passt die knackige Abstimmung eh, denn nichts liegt Suzuki wohl ferner als schnöder Luxus. Ganz am anderen Ende der Preispalette gastiert der Ignis – los geht es bei unter 12.000 Euro, um fünf Tausender mehr hat man dann mit dem SHVS schon einen gut ausgestatteten Mild-Hybrid.

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Ein Akku unter dem Fahrersitz nimmt die Rekuperationsladung auf und gibt sie für die Start-Stopp-Automatik oder mit sechs Extra-Newtonmeter beim Beschleunigen wieder frei.

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Ein Rennwagen wird aus dem nicht einmal 870 Kilogramm schweren Ignis dann zwar immer noch nicht, aber wer es darauf anlegt, kann mit diesem Auto sehr sparsam unterwegs sein und schafft mit dem 2WD-Antrieb, den wir im Test hatten, auch so ziemlich jede Schotterstraße, die man in Österreich befahren darf, ohne dass einem gleich wer nach dem Leben trachtet.

Foto: Guido Gluschitsch

Weiters steht auf der Habenseite, dass der Wagen innen erstaunlich groß ist, ganz im Gegensatz zu außen. Das hat zur Folge, dass er bei Autobahntempo ein bisserl laut ist, weil er halt nicht zentimeterdick in Watteballen steckt.

Foto: Guido Gluschitsch

Man greift also eher öfter einmal zum Autoradio und dreht dieses lauter oder leiser, was mit der Touchfeld-Bedienung gar nicht so lustig ist. Weitere Streiche spielte das Navi, das zwar Position und Straßennamen anzeigte, sich aber nicht programmieren ließ. Ein Digital Native hätte das Problem aber sicher in Sekunden gelöst.

Foto: Guido Gluschitsch

Wir haben uns beim Test lieber an die altmodischen Tugenden wie Fahrverhalten, Alltagstauglichkeit und Sparsamkeit gehalten. Und da überzeugte der Ignis auf ganzer Breite – was jetzt nicht so böse gemeint ist, wie man das einem Auto auslegen könnte, das fast so hoch wie breit ist. Nein, nein, wir sind Fans vom Ignis, mit dem Suzuki wieder einmal unterstreicht, dass sie die Meister der kleinen, lustigen Autos sind. (Guido Gluschitsch, 30.3.2017)

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