Der Luftraum über dem Explosionsgebiet wurde gesperrt.

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Kiew/Moskau – Bei dem Großbrand in einem ukrainischen Waffen- und Munitionslager ist ein Mensch ums Leben gekommen. Eine tote Frau sei unter den Trümmern eines durch Explosionen zerstörten Hauses gefunden worden, teilte der Chef der Katastrophenschutzbehörde, Nikolai Tschetschjotkin, am Freitag mit. Eine weitere Frau sei verletzt worden.

Unterdessen wurde der Luftraum in einem Radius von 40 Kilometern um den Explosionsort in der Stadt Balaklija nahe Charkiw gesperrt, wie der Vizeminister für Infrastruktur, Juri Lawrenjuk, erklärte. Die Ursache des Brands war nach wie vor unklar. Die Militärstaatsanwaltschaft eröffnete aber Ermittlungen wegen Sabotage und "Fahrlässigkeit".

Vorwurf gegen Russland

Das Lager mit 138.000 Tonnen Munition und Waffen liegt rund hundert Kilometer von den Gebieten im Osten der Ukraine entfernt, die von den prorussischen Separatisten kontrolliert werden. Der ukrainische Verteidigungsminister Stepan Poltorak machte Moskau und die Aufständischen für die "Sabotage" verantwortlich.

Nach Angaben des Verteidigungsministeriums waren rund eintausend Soldaten und sechs gepanzerte Löschfahrzeuge im Einsatz. Die Zahl der seit Mittwochnacht andauernden Explosionen sei am Freitag deutlich zurückgegangen, der Brand dauert aber nach wie vor an.

Im Konflikt zwischen den Rebellen und den militärischen Einheiten der Regierung in Kiew wurden seit April 2014 mehr als 10.000 Menschen getötet. Das Minsker Friedensabkommen von 2015 zielte darauf ab, durch den Abzug schwerer Waffen eine Pufferzone zwischen den Konfliktparteien zu schaffen. Die vereinbarte Waffenruhe wird von beiden Seiten immer wieder durchbrochen. Politische Bemühungen zur Beilegung des Konflikts kommen seit längerem nicht voran. (APA, 24.3.2017)