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Insgesamt 140 ein Meter große Lampen machen die Strahlkraft von Synlight aus.

AP/Caroline Seidel

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Die Anlage soll auch dazu dienen, durch Forschungen den Wirkungsgrad von Solarkraftwerken zu steigern.

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Jülich/Wien – Sie leuchtet nicht vom Himmel, sondern in einem Gebäude. Das tut die künstliche Sonne namens "Synlight" aber so intensiv, dass ein Mensch die von den Wänden reflektierte Strahlung nur eine Sekunde aushalten würde. Gebündelt auf einen kleinen Fleck entspricht die Lichtintensität der von 10.000 Sonnen.

Die Hochleistungssonne des Deutschen Zentrums für Luft und Raumfahrt (DLR) dient einem auf den ersten Blick etwas überraschenden Zweck: Hauptziel der Anlage ist die verbesserte Herstellung von Wasserstoff für die Flugzeugindustrie durch Sonnenenergie.

Konkret werden verschiedene Metalle mit Synlight erhitzt und mit Wasserdampf bespritzt, um auf diese Weise Wasserstoff von Sauerstoff zu trennen. Die Forscher wollen herausfinden, welches Metall dafür am besten geeignet ist, was bei Tests mit der "herkömmlichen" Sonne aufgrund der sich ändernden Bedingungen etwas komplizierter wäre.

149 Lampen , die viel Strom fressen

Mit rund 350 Kilowatt verfügt die künstliche Sonne über die zehnfache Leistung herkömmlicher Laboranlagen – und mehr als alle Labor-Hochleistungsstrahler weltweit. Die Anlage besteht aus 149 Lampen, die normalerweise für Großkino-Projektoren verwendet werden und die auf einer 14 Meter hohen und 16 Meter breiten Fläche wabenförmig angeordnet sind.

Der Sonnensimulator selbst ist ein Energiefresser, der sich letztlich aber ökologisch rechnen soll: In vier Stunden Betrieb verbraucht die Anlage so viel Strom wie ein vierköpfiger Haushalt in einem Jahr. Wenn es aber mit Synlight gelingt, Solarkraftwerke und die Wasserstoffgewinnung auch nur geringfügig zu verbessern, würde sich die Anlage schon bald amortisieren. (tasch, 24.3.2017)