Da hat sich schon einiges gewandelt in der Alpenrepublik. Themen wie Investitionen, Jobs und Start-ups stehen im politischen Fokus. Nicht nur in Sonntagsreden. Schon im Vorjahr wurden – nicht zuletzt auf Druck von Neokanzler Christian Kern – mehrere Akzente gesetzt. Heuer erhöhte die Koalition das Tempo, das aktualisierte Regierungsprogramm enthält ein Bündel an Maßnahmen, die durchaus die Wirtschaft stimulieren dürften.

Rettet Kern also die Konjunktur? Diese Aussage wäre natürlich übertrieben. Doch bekanntermaßen hängt die volkswirtschaftliche Entwicklung stark von der Stimmung ab. Da haben die (vor Kern beschlossene) Steuerentlastung und die damit verbundene Konsumstärkung schon guten Wind gemacht, der auch die Investitionen beflügelte. Doch ein Strohfeuer wärmt noch keinen Kachelofen. Das neue Brennmaterial könnte die Betriebstemperatur weiter erhöhen. Darauf lässt vor allem die gute Einschätzung der Lage durch die Betriebe schließen.

Keine Frage: Die Wirtschaft einer kleinen, offenen Nation wird von der globalen Konjunktur beeinflusst, und die begünstigt Österreich. Doch immerhin schafft es die Republik wieder, den Anschluss an den EU-Durchschnitt zu finden. Das ist zwar nicht berauschend, aber immerhin ein Fortschritt. Der Kern-Faktor lässt sich dabei nicht bemessen, das macht aber auch nichts. Wesentlich ist: Nationale Anstrengungen können sich auszahlen. (Andreas Schnauder, 24.3.2017)