Berlin/Wien – Ein 36-jähriger Mann aus Berlin, der über das Internet Mädchen sexuell missbraucht und an andere Männer vermittelt haben soll, ist am Dienstag verhaftet worden. Das teilten die Polizei und die Staatsanwaltschaft Berlin am Freitag in einer gemeinsamen Aussendung mit. Demnach habe es auch in Österreich Durchsuchungen gegeben.

Der Tatverdächtige soll unter Verwendung mehrerer Profile im Messenger-Dienst WhatsApp und in sozialen Netzwerken Kontakt zu den Mädchen aufgenommen und diese sexuell missbraucht haben. Zudem soll er Mädchen auch an andere Männer, mit denen er über das sogenannte Darknet in Kontakt getreten war, für sexuelle Handlungen vermittelt haben. Die Mädchen sollen zwischen neun und 14 Jahre alt gewesen sein.

Bei Durchsuchungen an vier Orten in Berlin sowie weiteren 19 Orten bei möglichen Opfern und Kontaktleuten in Deutschland und in Österreich wurden zahlreiche Beweismittel beschlagnahmt. Informationen zu den Durchsuchungen in Österreich gab es vorläufig nicht.

Der Mann habe sich wahlweise etwa als 13-jähriges Mädchen oder deutlich jüngerer Mann ausgegeben, um dadurch das Vertrauen der Mädchen zu gewinnen, hieß es in der Aussendung. Der 36-Jährige ging demnach äußerst konspirativ vor und nutzte für die Kommunikation mit Kindern und Freiern ausschließlich offene und frei zugängliche Netzwerke.

Er wurde schließlich unter Einsatz verdeckter Maßnahmen sowie technischer Mittel identifiziert. Am Dienstag wurde der Haftbefehl gegen den Mann vollstreckt, er befindet sich in Untersuchungshaft. Dem 36-Jährigen werden sexueller Missbrauch von Kindern und Zwangsprostitution vorgeworfen. (APA, 24.3.2017)