Brüssel/Wien – Die EU-Kommission hat konkrete Vorschläge für eine europäische Maut angekündigt. EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc sagte der "Welt am Sonntag", sie werde Ende Mai entsprechende Gesetzesvorschläge machen. Ziel sei es, dass Autofahrer künftig alle Straßen in Europa nutzen könnten, ohne anhalten zu müssen.

Die Gebühren sollten nach einem "einheitlichen Verfahren automatisch abgebucht werden, entweder über ein Prepaid-System oder über monatliche Abrechnungen". Sie strebe eine streckenabhängige Maut in Europa an, sagte Bulc der Zeitung: Die Gebühren könnten nach der Anzahl der gefahrenen Kilometer erhoben werden und danach, "wer wie stark die Umwelt belastet".

Kein Maut-Zwang

Die Einnahmen sollen demnach an die jeweiligen EU-Länder zurückfließen. Einen Maut-Zwang soll es aber nicht geben. Die Kommissarin rechnet nach eigenen Angaben mit einer Einigung bis 2019.

Empört hatten am Freitag österreichische EU-Abgeordnete auf die in Deutschland beschlossene Pkw-Maut reagiert. Die ÖVP-Europamandatarin Claudia Schmidt forderte von Bulc die Prüfung des deutschen Bundestagsbeschlusses. (APA, 25.3.2017)