Salz ist die Zutat der Zutaten: Man findet es in jeder Küche und in fast jedem Gericht. Das "weiße Gold" – wie man es in der Vergangenheit bezeichnete – spielte in der Ernährung immer schon eine bedeutende Rolle. Besonders als man erkannte, dass bestimmte Lebensmittel wie Fleisch oder Fisch durch seine Zugabe nicht nur besser schmecken, sondern auch länger haltbar bleiben.

Foto: Alessandra Dorigato

Welches Salz auf den italienischen Tisch kommt, ist von der Region abhängig. Neben dem äußerst verbreiteten Meersalz, das durch natürliche Verdunstung des Meerwassers hergestellt wird, ist Italien auch reich an miniere di salgemma (Steinsalzminen).

In Unterschied zu Österreich, wo – nach meiner Erfahrung – hauptsächlich feines Salz im Haushalt verwendet wird, verarbeiten die Italiener große Mengen an grobem Salz. Grund dafür ist, dass dieses ausschließlich für das Salzen des Nudelwassers verwendet wird und bekanntermaßen kommt Pasta regelmäßig bei den Italienern auf den Tisch.

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Über lange Zeit hinweg blieb Salz eines der wertvollsten Güter und brachte jenen, die es besaßen, Macht und Reichtum. Man glaubt, dass das italienische Wort Salario (Lohn) von dem Wort Sale (Salz) stammt. Tatsächlich wurden damals Beamte und Soldaten teilweiße in Form von Salz ausbezahlt.

Foto: Alessadra Dorigato

Im Mittelalter verlangte die italienische Tischetikette sogar, dass das Salz nicht mit bloßen Händen berührt werden darf, sonst brächte das Unglück. Eindrucksvoll hat Leonardo da Vinci in seinem Bild vom letzten Abendmahl die Wertschätzung gegenüber des Salzes dargestellt: Judas nimmt mit seiner rechten Hand den Geldbeutel, stößt dabei das Salzgefäß um und verschüttet den Inhalt über den Tisch.

Nach dem Motto "Nutzt es nichts, dann schadet es auch nicht", wehren manche Italiener auch heute noch nach altem Brauch Unglück ab, indem sie schnell drei Prisen Salz über die linke Schulter werfen.

Foto: Alessandra Dorigato

Rosensalz

Dieses duftende Salz ist ideal in Kombination mit Fisch und Fleisch. Gut passt Rosensalz auf eine Scheibe Honigmelone als Ersatz für Parmaschinken oder in einer Marinade für Wild. Genießen Sie es auf einem cremigen Büffelmozzarella, gewürzt mit kaltgepresstem, feinstem Olivenöl, garniert mit ein paar süßen Cocktailtomaten und begleitet von einer Scheibe knusprigem, warmem Weißbrot.

Foto: Alessandra Dorigato

Zutaten

  • 100 g grobes oder feines Meersalz (je nach Belieben)
  • 5 g sehr duftende, getrocknete Rosenknospen, reich an ätherischen Ölen (Teehaus)
  • 1 TL getrocknete Rosa Pfefferbeeren
Foto: Alessandra Dorigato

Rosenblüten und Rosa Pfefferbeeren in einen Mörser geben und zerkleinern. Die Kräuter mit dem Salz vermischen. Vor der Verwendung die Salzmischung in einen luftdichten Behälter geben und drei Tage bei gelegentlichem Umrühren ruhen lassen. Dabei mischen sich die ätherischen Öle der Rosen mit dem Salz und spenden ihm einen süßlichen Geschmack und ein blumiges Aroma.

Um den zarten Duft der Rosen zu bewahren, ist es wichtig, die Speisen kurz vor dem Servieren damit zu würzen und das Rosensalz nicht mit den Speisen zu kochen. Die hohen Temperaturen neutralisieren sowohl das Aroma als auch den Geschmack.
 
Buon appetito! 

Foto: Alessandra Dorigato

Hier geht's zum Limoncello-AModoMio-Rezept. (Alessandra Dorigato, 18.4.2017)

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