Multitasker Andi Winter ist ein "Zur Person" gewidmet.


Foto: Paul Schoen

Graz – So viel steht bereits fest: Mit dem Auftaktfilm Untitled haben die Diagonale-Intendanten Sebastian Höglinger und Peter Schernhuber eine gute Wahl getroffen, denn Michael Glawoggers poetischer Reisefilm ist schon jetzt eines der Ereignisse des Kinojahres. Traditionell wird zur Eröffnung am Dienstag in der Grazer Listhalle auch der Diagonale-Schauspielpreis überreicht, diesmal an Johannes Krisch. Zuletzt sah man den Mimen, der jüngst auch bei Terrence Malicks Franz-Jägerstätter-Film Radegund dabei war, als Jack Unterweger im Kino.

Einem, der nicht nur als Schauspieler, sondern auch als Cutter, Kameramann, Color Grader oder Regisseur arbeitet, dem Multitalent Andi Winter, ist die Personale gewidmet. Eine originelle Entscheidung ist dies schon deshalb, weil sie von der Idee des Spezialistentums abrückt.

Neugierig sein darf man auf das umfangreiche Pop-Special des Festivals, "1000 Takte Film", das sich geschickt an den Hype um neue heimische Bands anlehnt. Zu sehen sind beispielsweise Wolfgang Ambros in seiner einzigen Hauptrolle in Fehlschuss, Hansi-Lang-Porträts sowie Filme von Niki List über Peter Ily Huemer bis Dietmar Brehm.

Breit gefächert wie stets sind die Premieren des Festivals: Erstmals in Österreich läuft Adrian Goigingers auf der Berlinale ausgezeichnetes Drama Die beste aller Welten, das vom Aufwachsen mit einer heroinabhängigen Mutter erzählt, sowie Monja Arts Siebzehn, der mit dem Max-Ophüls-Preis prämiert wurde. Nina Kusturica präsentiert ihren Film Ciao Chérie, der rund um Telefonshops kreist, als Welturaufführung.

Neue Dokumentarfilme zeigen u. a. Thomas Fürhapter mit seinem Essay über Pränatalmedizin, Die dritte Option. Ivette Löcker beschäftigt in Was uns bindet ihre Familie, Tiere und andere Menschen von Flavio Marchetti porträtiert ein Tierheim. (kam, 27.3.2017)