Belgrad/Moskau – Vor der Präsidentenwahl in Serbien am Sonntag hat der als klarer Favorit ins Rennen gehende Ministerpräsident Aleksandar Vučić am Montag die Unterstützung des russischen Präsidenten Wladimir Putin erhalten. Laut Belgrader Medienberichten wünschte Putin bei einem Besuch Vučić in Moskau den "aktuellen serbischen Behörden" viel Erfolg für die Wahl.

Wie Putin zu Beginn des Treffens mit Vučić erklärte, sollten die Gespräche einer weiteren "Förderung der strategischen Partnerschaft" zwischen Russland und Serbien dienen. Im Vordergrund standen, wie zuvor angekündigt, die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen. Putin sagte aber auch, dass er mit Vučić die Lage auf dem Balkan besprechen wolle, wo es eine "gewisse Zuspitzung" gebe.

Verhandlungen, aber keine Sanktionen

Erst kürzlich war Vucic in Berlin von der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel empfangen worden. Die Opposition in Serbien beschuldigte ihn daraufhin, Merkel für seinen Wahlkampf missbraucht zu haben. Laut jüngsten Meinungsumfragen dürfte Vučić am Wahlsonntag zwischen 53 bis 57 Prozent der Stimmen erhalten – damit wäre er gleich in der ersten Runde gewählt. Die Opposition hofft, durch eine hohe Wahlbeteiligung einen Sieg Vučić im ersten Anlauf verhindern zu können.

Vucic hat wiederholt beteuert, auf dem Weg der EU-Annäherung zu bleiben, allerdings will er auch gute Beziehungen zum traditionellen Verbündeten Moskau pflegen. Serbien führt Beitrittsverhandlungen mit der EU, Sanktionen Serbiens gegen Moskau im Einklang mit der EU wegen des Ukraine Konflikts hat Vučić zugleich ausgeschlossen. (APA, 27.3.2017)