Wien – 284 Reisepässe sind in Österreich in den Jahren 2014 bis 2016 auf dem Postweg verlorengegangen. Das ergab die Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage zum "Sicherheitsniveau von Reisepässen", die Nationalratsabgeordneter Hermann Brückl (FPÖ) an den Innenminister gestellt hat. Zudem wurden 549 gefälschte Reisepässe aus EU-Staaten sichergestellt.

Am häufigsten gefälscht wurden demnach Reisepässe aus Bulgarien, Slowenien und Syrien. Was die verlorengegangenen Reisepässe betrifft, so werden diese von der Staatsdruckerei aufgegeben und in Form eines Einschreibens durch die Österreichische Post versandt. In den vergangenen drei Jahren gingen auf dem Postweg allerdings insgesamt 284 Pässe "verloren", wie die Anfragebeantwortung von Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) ergab.

Nichts auszuschließen

"Wenn Sie so viele Sendungen haben, kann schon was passieren. Hundertprozentig ausschließen kann man es nicht", sagte dazu Michael Homola, Pressesprecher der Post, am Montagnachmittag auf APA-Nachfrage. Der Weg einer solchen Sendung führe über ein bis zwei Logistikzentren in die Postfiliale.

"Es soll natürlich nicht so sein, aber auch in der Filiale kann es passieren, dass Briefe verschwinden, ein Brief hinter einen Kasten rutscht", begründete Homola ein mögliches "Verlorengehen" der Einschreiben weiter. Auch Diebstahl auf dem Transportweg können man nie ausschließen. Gemäß Innenminister werden solche Reisepässe dann europaweit zur Fahndung ausgeschrieben. Den Bürgern würde ein in Verlust geratener Reisepass "kostenfrei ersetzt" werden. (APA, 27.3.2017)