Tripolis – Die libysche Küstenwache hat 60 Migranten aus Bangladesch an der Überfahrt nach Europa gehindert. Die Beamten fingen das Schlauchboot der Gruppe am Sonntag im Morgengrauen ab, wie ein Marinesprecher am Montag mitteilte. Demnach stachen die Migranten rund 80 Kilometer westlich von Tripolis in See. Sie wurden zurück an Land gebracht und den Behörden übergeben.

Libyen ist schon seit Jahren eine Drehscheibe für Menschenschmuggler und Flüchtlinge, die mit oftmals seeuntauglichen Booten die italienische Insel Lampedusa ansteuern. Das nordafrikanische Land wird seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 weitgehend von Milizen beherrscht.

Am Sonntag waren vor der libyschen Küste mehr als tausend Bootsflüchtlinge aus Seenot gerettet worden. Im Mittelmeer kentern immer wieder behelfsmäßige Flüchtlingsboote. In der vergangenen Woche starben bis zu 250 Flüchtlinge aus Afrika, nachdem ihre Schlauchboote in libyschen Gewässern kenterten. (APA, 27.3.2017)