Gesundheit wird zunehmend digitalisiert: Arzttermine online fixieren, Gesundheits-Apps nutzen, Befunde abrufen.

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Berlin – Die Deutschen setzen zunehmend auf die digitale Verwaltung ihrer Gesundheitsdaten. Einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom und der Bayerischen TelemedAllianz (BTA) zufolge nutzen 45 Prozent aller Smartphone-Besitzer sogenannte Gesundheits-Apps. Solche Anwendungen zeichnen etwa Körper- und Fitnessdaten auf, um die eigene Gesundheit zu verbessern. Weitere 45 Prozent könnten sich vorstellen, solche Apps künftig zu nutzen.

Großes Interesse zeigen die Deutschen an der Digitalisierung ihrer Patientendaten: 32 Prozent haben Untersuchungsergebnisse wie etwa MRT-Befunde schon einmal auf CD bekommen, weitere 43 Prozent würden die Resultate künftig gerne in digitaler Form erhalten. 18 Prozent der Befragten haben schon online einen Arzttermin vereinbart, 40 Prozent könnten sich vorstellen, dies künftig zu tun. 14 Prozent werden bereits per SMS oder Mail an Arzt-Termine erinnert, 45 Prozent wünschen sich diesen zusätzlichen Service für die Zukunft.

Im Netz die Gesundheit googeln

Über Gesundheit wird laut der Befragung zunehmend im Netz diskutiert. 88 Prozent informieren sich zu Gesundheitsthemen, mehr als die Hälfte (55 Prozent) nutzt dafür das Internet. Dabei informieren sich die meisten Bundesbürger (51 Prozent) auf allgemeinen Gesundheitsportalen, aber auch Webseiten von Krankenhäusern (31 Prozent) oder von Ärzten (26 Prozent) sind beliebt.

Zwei Drittel der Befragten (61 Prozent) sagen, dass sie durch die Internetrecherche zu Gesundheitsthemen wertvolle Tipps erhalten. Knapp jeder Zweite (48 Prozent) meint, dass das Internet dabei hilft, souveräner gegenüber dem Arzt aufzutreten. Jeder Dritte versteht dadurch seinen Mediziner besser.

Die Deutschen sind auch künftigen Anwendungen gegenüber aufgeschlossen: Rund zwei Drittel (60 Prozent) wollen die geplante elektronische Patientenakte nutzen. Operationen, die von Spezialisten aus der Ferne unterstützt werden, kann sich etwa jeder Zweite (48 Prozent) für sich selbst vorstellen. Die Problematik möglicher Datenschutzprobleme wurden allerdings nicht abgefragt. (Reuters, 28.3.2017)