Gut, Landeshauptmann Erwin "Ich war nie ein Landesfürst" Pröll hat in seinem jüngsten ORF-Interview keinen rasend guten Eindruck hinterlassen. Mit den Details der von ihm 2007 gegründeten Privatstiftung wollte er nicht so richtig herausrücken – aber wer kann ihm das verdenken?

Die Langfassung des ORF-Interviews.
ORF

Da opfert sich einer "25 Jahre lang mit Herz, Leib und Seele" (Pröll) als Landeshauptmann auf – da wird er doch, bitte, mit seinen Geburtsgeschenken Gutes tun dürfen. Das muss doch wirklich einmal "klitzeklar gesagt" (Pröll) sein.

Folgen wir Pröll, der Ende 2016 mit 3.000 Freunden seinen 70er gefeiert hat, so wurde in der Radlbrunner Stiftung "Privatgeld, das mir zugeordnet wurde aufgrund meines 60. Geburtstags, für soziale Zwecke verfügbar gemacht". Das ist doch schön, selbst wenn das Geld vom 60er seine soziale Bestimmung noch nicht gefunden hat. Das kann ja noch werden.

Aber warum, um Himmels willen, schenkt jemand einem Landeshauptmann Geld zu seinem Geburtstag? Und wie fand die Übergabe statt? Wie einst die Oma dem Enkel verschämt ein paar zerknitterte Scheinchen in die Hand drückte ("Kauf dir was Schönes!")? Im Kuvert? In der Aktentasche oder per Überweisung? Oder – ganz perfide – als Geschenk verpackt, mit dem Hinweis, dass Niederösterreich nach Kärnten das am höchsten verschuldete Bundesland Österreichs ist?

Die Sache schreit nach Aufklärung. (Renate Graber, 28.3.2017)