Kinshasa/New York -Nach dem gewaltsamen Tod von zwei UN-Mitarbeitern in der Demokratischen Republik Kongo hat UN-Generalsekretär Antonio Guterres die Behörden des Landes zur Verfolgung der Täter aufgefordert. Die Vereinten Nationen würden "alles in ihrer Macht Stehende tun", damit die Täter zur Rechenschaft gezogen werden könnten, erklärte Guterres am Dienstagabend in New York.

Er vertraue darauf, dass eine "vollständige Untersuchung des Vorfalls" durch die kongolesischen Behörden erfolge. Auch die UNO würden die Umstände des Todes der beiden Mitarbeiter untersuchen.

Leiche enthauptet

Guterres forderte die Behörden der Demokratischen Republik Kongo auf, die vier kongolesischen Staatsangehörigen aufzuspüren, die die beiden UN-Mitarbeiter im Auftrag der Vereinten Nationen begleiteten. Die Regierung in Kinshasa hatte am Dienstag den Fund der beiden getöteten UN-Experten bekannt gegeben, eine der Leichen war enthauptet.

Der aus den USA stammende Michael Sharp und die Schwedin Zaida Catalan waren am 12. März in der Unruheprovinz Kasai-Central entführt worden, wo sie für die UNO Recherchen etwa zu Waffenschmuggel machten. Ein Regierungssprecher sagte, die örtliche Polizei habe Leichen entdeckt, darunter die der beiden UN-Experten. Die Leiche der Frau sei enthauptet gewesen. Sharp und Catalan waren zusammen mit vier Kongolesen – einem Übersetzer und drei Motorradtaxifahrern – entführt worden.

400 Tote

Die gewalttätigen Unruhen in Kasai haben sich in den vergangenen Monaten auch auf Nachbarprovinzen, darunter Kasai-Central, ausgeweitet. Seit der Eskalation des Konflikts Mitte August 2016 wurden mindestens 400 Menschen getötet.

Der UN-Sicherheitsrat will am Mittwoch über die Verlängerung des Mandats der UN-Stabilisierungsmission MONUSCO abstimmen. Fast 19.000 Blauhelmsoldaten sollen in der Demokratischen Republik Kongo für Sicherheit sorgen. Der 1999 ins Leben gerufene UN-Einsatz ist die am längsten andauernde und teuerste Friedensmission der Vereinten Nationen. (APA, 29.3.2017)