Caracas – Venezuelas sozialistischer Präsident Nicolas Maduro hat den USA konkrete Pläne für Attacken gegen das Land mit den größten Ölreserven der Welt vorgeworfen. "Das Außenministerium der Vereinigten Staaten hat eine Koalition rechter Regierungen gebildet, um einen Plan der Aggression und Intervention vorzubereiten", sagte Maduro am Dienstag (Ortszeit) während einer Kabinettssitzung.

Konkret geht es um einen Bruch in der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS). Die Mehrheit der Mitglieder, darunter die USA, Mexiko, Argentinien und Brasilien, werfen Venezuela eine Verletzung der Interamerikanischen Charta für Demokratie vor. Maduro regiert mit Notstandsdekreten am Parlament vorbei, politische Gegner sitzen in Haft; die Repression hat stark zugenommen. Zugleich stehen linke Regierungen wie Kuba und Bolivien weiter zur Regierung in Caracas.

Sanktionen

Die USA hatten im Februar bereits gegen Venezuelas Vizepräsidenten Tareck El Aissami Sanktionen wegen einer vermuteten Verstrickung in den Kokainhandel verhängt – Vermögen in den USA wurde daher eingefroren. Wiederholt ließ Maduro große Militärmanöver abhalten, um das Land auf eine mögliche US-Invasion vorzubereiten. Viele sehen die Attacken auch als ein Ablenkungsmanöver von Problemen im Innern.

Trotz der enormen Ölvorkommen ist das südamerikanische Land in eine historische Versorgungskrise gerutscht. Wegen der höchsten Inflation der Welt und damit einhergehend einem dramatischen Wertverlust des Bolivar gegenüber Dollar und Euro können die notwendigen Importe von Lebensmitteln und Medikamenten kaum noch bezahlt werden, die Kindersterblichkeit ist dramatisch gestiegen, überall dominieren lange Schlangen und verzweifelte Menschen das Alltagsbild. (APA, 29.3.2017)