Seit Wochen in bestechender Form: Marko Arnautovic.

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Innsbruck – Selbstvertrauen haben Österreichs Nationalspieler mit dem Test gegen Finnland nicht wirklich getankt. Das 1:1 am Dienstag in Innsbruck wirft Fragen auf. Etwa jene, ob das neue Alternativsystem 3-4-3 im nächsten WM-Qualifikationsspiel am 11. Juni in Irland tatsächlich schon eine taugliche Option ist.

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"Man hat gesehen, dass wir mit dem neuen System noch Zeit brauchen", erklärte Mittelfeldspieler Zlatko Junuzovic. "Das ist klar, da müssen wir geduldig sein." Gegen Außenseiter Republik Moldau (2:0) war die neue Formation von Erfolg gekrönt, gegen einen defensiv stärkeren Gegner fehlte in Innsbruck die Abstimmung. Teamchef Marcel Koller stellte zur Pause auf das einst gewohnte 4-2-3-1 um.

"Generell, die Abstimmung wird besser werden", versicherte Junuzovic. "Die Zeit ist immer relativ kurz", sagte Alessandro Schöpf über die wenigen Trainingsmöglichkeiten, die es im Nationalteam gibt. Vor dem nächsten WM-Quali-Auftritt stehen Koller seine Schützlinge allerdings länger als gewohnt zur Verfügung. Zumindest zehn Tage, so der Plan.

Das Gastspiel in Dublin war bereits in den Köpfen der Spieler, als sie das ÖFB-Camp verließen. "Das Spiel sollten wir gewinnen, wenn wir weiter an unsere Chance glauben wollen", meinte Schöpf. Vergleichen könne man die Aufgabe mit Finnland oder Moldau aber nicht. "Es wird körperbetonter als die beiden Spiele. Das haben wir auch schon in Wien (0:1 im November/Anm.) gesehen. Da gilt es, 100 Prozent da zu sein."

Der Schlüsselspieler

Torschütze Marko Arnautovic wollte das Ergebnis gegen die Finnen nicht überbewerten. Klar hätte man lieber gewonnen. "Aber der Trainer hat etwas ausprobiert, ein paar neue Spieler sind reingekommen. Vielleicht beherrschen die noch nicht das System." Vorwürfe gab es aber nicht. "Die, die reingekommen sind, haben es gut gemacht." Und ja, "irgendeiner wird es schon richten", sagte Arnautovic im Hinblick auf das Irland-Spiel.

Die Sperre von Arnautovic bedauerten auch dessen Teamkollegen. "Er wird uns extrem fehlen, das müssen wir jetzt irgendwie als Mannschaft kompensieren", meinte Verteidiger Martin Hinteregger. "Aber dass es brutal ist, dass er nicht dabei ist, das ist so." Ähnlich sah es Junuzovic: "Er ist extrem wichtig für uns, aber wir müssen auch ohne Marko spielen können."

David Alaba verabschiedete sich in der Mixed Zone des Tivoli-Stadion-Tirol besonders herzlich von seinem Freund. "Dass Marko viel Druck über die Seite machen kann, wissen wir alle", sagte der Star von Bayern München. "Wir müssen sicherlich eine Schippe drauflegen."

Hinteregger gab gar nicht der ungewohnten Dreierkette die Schuld. "Ich denke, das war nicht unbedingt vom System her, sondern von der Leidenschaft, dass es in der zweiten Hälfte besser war." Der Augsburg-Legionär musste da auf der linken Abwehrseite aushelfen, weil bei Markus Suttner zur Pause der Muskel zumachte. Ähnlich erging es Martin Harnik.

Schalke-Stürmer Guido Burgstaller kam gar nicht zum Einsatz, weil er von einer leichten Erkrankung geschwächt war. Auch der Schnupfen von Marcel Sabitzer war nicht zu übersehen. "Wir sind froh, wenn der Lehrgang jetzt zu Ende ist", sagte Koller, der während der neun Tage zahlreiche Blessuren, Erkrankungen und Sperren zu verdauen hatte. (APA, 29.3.2017)