Wien – Das ist man von der Heta nicht gewohnt: Die staatliche Kreditdeponie der früheren Hypo Alpe Adria hat im Vorjahr ein Jahresergebnis von knapp 6,7 Milliarden Euro erzielt. Wie das möglich ist? Ganz einfach: Es handelt sich um die bilanztechnische Folge des von der Finanzmarktaufsicht verfügten Schuldenschnitts. Die Verbindlichkeiten wurden dadurch auf 46 Prozent (nachrangige Außenstände auf null Prozent) herabgesetzt.

Auch Zinsen werden keine mehr gezahlt. Die Folgen sind zwar nur bedingt relevant, weil in der Zwischenzeit ein aus Gläubigersicht viel günstigerer Vergleich geschlossen wurde, doch für die Bilanz ist die FMA-Vorgabe relevant. Und die führte nun dazu, dass die Verbindlichkeiten um 9,5 Milliarden Euro reduziert wurden. Dass der Gewinn nicht in ähnlicher Größe ausgefallen ist, liegt an der Dotierung einer Rückstellung in Höhe von gut drei Milliarden Euro für etwaige künftige Zahlungen an Gläubiger.

Was für Letztere besonders relevant ist: Der Abbau des Portfolios der Heta kommt laut der am Donnerstag veröffentlichten Bilanz rascher voran als bisher geplant. Das führt dazu, dass die Barreserven sprunghaft auf 7,9 Milliarden Euro gestiegen sind. Das hat auch mit einer vorzeitigen Kreditrückzahlung der früheren Südosteuropatöchter der Heta zu tun, die jetzt unter Addiko firmieren. Die Abbaueinheit hat dabei auf Teile ihrer Forderungen verzichtet. Für Heta-Chef Sebastian Prinz von Schoenaich-Carolath könnte das Ziel einer 80-prozentigen Verwertung noch heuer anstatt – wie ursprünglich geplant – erst 2018 erreicht werden. (red, 30.3.2017)