Wien – Nissan betätigt sich immer wieder einmal als Trendsetter. Der Prairie beispielsweise begründete 1981 mehr oder weniger das Segment der Kompaktvans, der Terrano (1986) geht als recht früher (Kompakt-)SUV durch. Als 2007 der Qashqai kam, schien es gerade, als habe die Japaner in Europa das Glück verlassen – der kleine Micra war weit weg von früheren Absatzerfolgen, die Mittelklasse (Primera) floppte, lediglich der X-Trail hatte noch ein erkennbar breites Publikum und natürlich der 350 Z seine eingefleischte Fanklientel. Dann erschien eben der Qashqai. Dessen Erfolg hat sogar Nissan selbst überrascht.
Was war, was ist das für ein Typ? Kein Kombi, kein SUV in Geländewagenoptik, sondern irgendwas dazwischen; wir reden von automobilem Synkretismus, dafür hat sich der neujapanische Begriff Crossover eingebürgert. Über 3,3 Millionen Qashqais wurden weltweit inzwischen verkauft, in unseren Breiten vorwiegend als Fronttriebler, und damit zum Testwagen konkret: 2WD, 1,6-Liter-Diesel mit 130 PS. Eine anpackende Renault-Maschine mit überschaubarem Durst.
Der anhaltende Qashqai-Erfolg erklärt sich immer noch daraus, dass wir hier ein Multitalent vor uns haben – nirgendwo herausragend, aber überzeugend im Gesamtkonzept. Es gibt ausreichend Platz, man sitzt höher, der wohnliche Innenraum ist flexibel nutzbar, dazu saubere Materialien und Qualitätsanmutung, er fährt sich kommod – und die Preise durchstoßen nicht den Plafond. Auf zu den nächsten 3,3 Mille. (Andreas Stockinger, 9.4.2017)
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