Für die Caps lief es bisher nahezu optimal. Jerry Pollastrone (li), Riley Holzapfel (re) und Co. wollen ihre Erfolgsserie nun auch im Finale gegen den KAC prolongieren.

Foto: APA/HERBERT NEUBAUER

Es geht rund.

Wien – Zwei Welten treffen aufeinander. Und doch gibt es auch Parallelen zwischen den Vienna Capitals und dem KAC, die ab heute, Freitag (20.15, Servus TV, Sky, Liveticker), das Finale der Erste Bank Eishockey Liga bestreiten. Die Capitals, im Jahr 2000 als Nachnachfolgeverein des WEV gegründet, spielen zum vierten Mal um den Titel. Zweimal haben sie verloren, 2013 gegen den KAC (0:4) sowie 2015 gegen Salzburg (0:4). Einmal haben sie gewonnen, 2005 gegen den KAC (4:3). Damals ging eine lange, lange Wiener Durststrecke zu Ende – 1988 war der WEV zum letzten Mal im Finale gestanden, einen Meistertitel hatte es zuletzt 1962 gegeben.

Da ist der KAC ein anderes Kaliber. In Klagenfurt wird seit 1923 neben Fußball (Gründungsjahr 1909) auch Eishockey gespielt, die ersten beiden Meistertitel gab's schon vor dem Zweiten Weltkrieg, 28 folgten danach. So sieht ein Rekordmeister aus.

KAC musste sparen

Bemerkenswert an dem Capitals-Titel ist die Tatsache, dass eine KAC-Legende die Hauptrolle spielte. Dieter Kalt führte die Caps als Kapitän zur Meisterschaft. Mittlerweile wirkt Kalt als Sportdirektor beim KAC, er stellte mit seinem Ex-Mitspieler Oliver Pilloni, der für wirtschaftliche Belange zuständig ist, und dem neuen Trainer Mike Pellegrims die Mannschaft zusammen. Dies geschah unter der Auflage, dass das Budget – angeblich von sieben auf fünf Millionen Euro – gekürzt wurde, weil Mäzenin Heidi Horten nach drei Saisonen ohne Finale leicht vergrämt war. Umso höher ist zu bewerten, dass es dem Deutschbelgier Pellegrims gelang, die junge Truppe zu einer Einheit zu formen.

Die Capitals wiederum haben kontinuierlich stark gespielt, ein Verdienst des ebenfalls neuen kanadischen Coaches Serge Aubin. Beide Teams haben "sehr viel Respekt" voreinander, wie sowohl Pellegrims als auch Aubin betonen, und beide weisen die Favoritenrolle von sich. Man kann sich darauf verständigen, dass die Chancen pari stehen – und dass es bei 0:0 beginnt. (fri, 30.3.2017)