Bild nicht mehr verfügbar.

Michael Flynn hat "eine Geschichte zu erzählen".

Foto: REUTERS/Carlos Barria

Washington – Der frühere Nationale Sicherheitsberater der USA, Michael Flynn, ist zu einer Aussage über angebliche Verbindungen von Gefolgsleuten Donald Trumps zu der russischen Regierung bereit. Laut "Wall Street Journal" verlangt er für sein Erscheinen vor den Geheimdienstausschüssen des Kongresses Immunität, also einen Schutz vor Strafverfolgung.

Sein Anwalt Robert Kelner deutete an, dass das zutrifft. Flynn habe "eine Geschichte zu erzählen, und er will sie sehr gern erzählen, sofern es die Umstände erlauben", sagte Kelner am Donnerstag. "Kein vernünftiger Mensch, der rechtlich beraten wird, würde sich in einem solch stark politisierten Hexenjagd-Umfeld befragen lassen ohne eine Absicherung gegen unfaire Strafverfolgung", ergänzte er.

Falschangaben entlarvt

Flynn war im Februar nach nur dreieinhalb Wochen als Sicherheitsberater zurückgetreten, weil er vor Trumps Amtsantritt mit dem russischen Botschafter Gespräche über Sanktionen geführt und diese verheimlicht hatte. Entlarvt wurden seine Falschangaben durch Mitschnitte des FBI, das routinemäßig den Botschafter abhört.

Der 58-Jährige stand schon zuvor wegen seiner engen Russland-Kontakte im Zwielicht. Er trat im staatsfinanzierten russischen Sender RT auf und saß bei einem Galadiner in Moskau neben Präsident Wladimir Putin. Die Teilnahme an der Gala ließ er sich mit 33.000 Dollar bezahlen, wie Mitte März herauskam.

Dem Verdacht illegaler Absprachen zwischen Trump-Mitarbeitern und Moskau gehen die Geheimdienstausschüsse von Repräsentantenhaus und Senat nach. Auch das FBI ermittelt deswegen. Untersucht wird auch die Rolle von Trumps früherem Wahlkampfmanager Paul Manafort, dem Kontakte nach Russland und in die Ukraine nachgesagt werden. (APA, 31.3.2017)