Sabine Breitwiesers Vertrag läuft bis Ende 2018. Eine Vertragsverlängerung als Direktorin des Museums der Moderne in Salzburg steht nun auf der Kippe.

Foto: apa/BARBARA GINDL

Als Mitarbeiterin des Museums der Moderne Salzburg in Karenz verfolge ich mit großer Bestürzung die Diskussion über die Stelle der Direktorin Sabine Breitwieser, die beispiellos in der Öffentlichkeit und auf dem Rücken der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Museums ausgetragen wird.

Internationale Strahlkraft

Ich arbeite seit Herbst 2015 am Museum der Moderne Salzburg. Der Grund für meine Bewerbung dort war die internationale Strahlkraft der Direktorin, für die ich meinen Lebensmittelpunkt von Berlin nach Salzburg verlegt habe. Ich wurde nicht enttäuscht: Im Laufe meiner Tätigkeit am Museum durfte ich feststellen, dass nicht nur das künstlerische Programm der ehemaligen MoMA-Chefkuratorin bemerkenswert ist, sondern vor allem auch ihr leidenschaftliches Engagement, sich für nachhaltige Strukturen am Museum einzusetzen, um dem Haus und damit Salzburg in der internationalen Museumslandschaft zu Größe zu verhelfen. Die Zusammenarbeit mit Breitwieser war stets angenehm und motivierend; als Führungspersönlichkeit die fordert, sich nicht mit dem Durchschnitt zufriedenzugeben und einen gleichzeitig in jeder Lebenssituation fördert, ist sie für mich ein Vorbild.

Unhaltbare Aussagen

Umso mehr hat es mich verwundert zu lesen, dass Breitwieser als Direktorin nicht verlängert werden soll. Ihre fachliche Kompetenz sei nicht das Problem, so lässt der grüne Kulturlandesrat Heinrich Schellhorn noch bevor das laufende Verfahren abgeschlossen ist öffentlich verlauten, sondern ein Mangel an sozialer Kompetenz und an Führungsqualitäten.

Blickt man auf das hochkarätige Netzwerk der Direktorin, über welches ein Wert für Salzburg generiert wurde, der nicht hoch genug eingeschätzt werden kann, sowie auf die überdurchschnittlichen Leistungen und Erfolge des Teams um Breitwieser, die innerhalb kürzester Zeit erzielt wurden, lassen sich solche Aussagen jedenfalls nicht halten.

Als Museum, das auf einem internationalen Spielfeld agiert und permanent mit Unterstützern und Geldgebern in Verhandlung steht, stellt sich die Frage, wie Schellhorn gedenkt, den Reputationsschaden, den er im Moment auch dem Museum zufügt, zu begleichen. Nicht zu vergessen: Schellhorns Äußerungen schmälern auch den Teamerfolg. (Hannah Zundel, 31.3.2017)