Kiew/Moskau – Vor der für Samstag ausgerufenen neuen Waffenruhe im Osten der Ukraine sind bei mehreren gewalttätigen Zwischenfällen fünf Menschen getötet und 13 weitere verletzt worden. Zwei ukrainische Soldaten seien bei einem Angriff auf ihren Posten getötet worden, ein Geheimdienst-Oberst bei der Explosion eines Autos in Mariupol am Freitagmorgen, teilte die Armee in Kiew mit.

Den schwersten Artilleriebeschuss gab es demnach bei der Industriestadt Awdijikwa und in Switlodarsk im Donezker Gebiet. Die Aufständischen hätten zudem Armeestellungen aus Panzern beschossen. Die Separatisten in Donezk berichteten ihrerseits von zwei Toten und drei Verletzten in ihren Reihen innerhalb der vergangenen Woche. Auch sie warfen der Armee Dutzende Angriffe vor.

In Jassinuwata bei Donezk wurden zwei Zivilisten getötet, die Regierung zählte binnen 24 Stunden 13 Verletzte. Für den Samstag ist ein erneuter Anlauf für eine Waffenruhe vor dem Osterfest am 16. April geplant.

Alle Konfliktparteien sollten der "abermaligen Verpflichtung zur Waffenruhe Folge leisten", sagte Seibert. Die Konfliktparteien sollten die schweren Waffen von der Demarkationslinie abziehen. Poroschenko wies die ukrainischen Streitkräfte am Donnerstag an, die Waffenruhe einzuhalten, zeigte sich aber "nicht sehr optimistisch", dass auch die prorussischen Aufständischen die Vereinbarungen einhalten.

Bisher wurden in dem seit April 2014 andauernden Konflikt rund 10.000 Menschen getötet, es gab 23.000 Verletzte. Kiew und der Westen werfen Moskau die Unterstützung der Rebellen vor. (APA, 31.3.2017)