Beliebt zu scherzen, wenn es um die Neos geht: Rupprechter.

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Wien – Nach dem Transfer des ehemals pinken Abgeordneten Christoph Vavrik zur ÖVP bietet nun Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter dem Parteigründer der Neos, Matthias Strolz, den selben Weg an: "Matthias Strolz wäre bei uns auf jeden Fall herzlich willkommen – bevor sich die Neos jetzt ganz auflösen."

Keine so guten Karten hätte aus Sicht des Landwirtschaftsministers FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache: "Da müsste er sich politisch noch ein bisschen weiterentwickeln", meint Rupprechter in der "Presse am Sonntag". Eine Aufnahme in die ÖVP schließt er nur für einen Mandatar explizit aus, nämlich für den vormaligen ÖVP-Bundesrat Leo Steinbichler, derzeit im Team Stronach aktiv und angeblich an einer Heimkehr in die Volkspartei interessiert: "Er hat schon einmal angeklopft."

Neos: "Billig"

Die Neos sehen im nicht ganz ernst gemeinten Anwerbungsversuch von Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter (ÖVP) in Richtung von Parteigründer Matthias Strolz den Versuch billig Schlagzeilen zu machen. "Die Hoffnung auf neuen Stil und freiheitsliebende, weltoffene Politik in der Volkspartei stirbt mit jedem Tag ein Stück mehr", meinte Generalsekretär Nikola Donig in einer Aussendung.

Dass eine Partei, die seit 30 Jahren in der Regierung sitze und mit dem aktuellen Koalitionspartner kaum einen Schritt vorankomme, ihre Energie "auf Transfers statt auf Taten" lege, sei jedenfalls vielsagend. Wer nach den jüngsten Vorgängen im Parlament aber auch in den Bereichen Europapolitik und Entlastung noch immer glaube, NEOS seien 2012 bloß als eine flottere Variante der ÖVP gegründet worden, der sei erinnert: "Ein größerer Unterschied als zwischen dem aktuellen Handeln der ÖVP-Vertreter und einem neuen Österreich lässt sich nur schwer finden", glaubt Donig. (APA, 2.4.2017)