Stillen in der Öffentlichkeit ist nach wie vor ein umstrittenes Thema. Immer wieder gehen die Wogen hoch, wenn Mütter ihren Babys öffentlich die Brust geben. Sie erfahren dann nicht nur Ablehnung und Zurechtweisung, sondern werden auch aus Lokalen geworfen oder von öffentlichen Plätzen verwiesen. Vergangenen Sommer wurde eine junge Mutter in Argentinien wegen öffentlichen Stillens sogar festgenommen, worauf Frauen in Buenos Aires mit einem öffentlichen Proteststillen reagierten.

Auch in den sozialen Medien entbrennt die Debatte in regelmäßigen Abständen – immer dann, wenn auf Facebook Fotos von nackten Brüsten gelöscht werden.

Mit einem überdimensionierten aufblasbaren Plastikbusen auf einem Hausdach im Londoner Stadtteil Hackney machte nun die Kreativagentur Mother London auf das Thema aufmerksam.

"Es ist schwer zu fassen, dass Mütter in Großbritannien 2017 noch immer schief angesehen und beurteilt werden, wenn sie ihre Babys öffentlich füttern", heißt es dazu auf der Webseite der Agentur. Und: Ob mit der Flasche oder mit der Brust, keine Frau solle sich schuldig oder beschämt fühlen, wenn sie ihrem Kind in der Öffentlichkeit zu trinken gebe. Die Kampagne #FreeTheFeed wurde anlässlich des britischen Muttertags lanciert und sei eine "Feier des Rechts jeder Frau, selbstbestimmt zu entscheiden, wann und wo sie ihre Kinder stillen möchte", schreiben die Organisatorinnen von Mother London. (red, 3.4.2017)