Ankara/Berlin – Nach sechs Wochen Haft in der Türkei hat der "Welt"-Korrespondent Deniz Yücel erstmals direkten Kontakt mit einem deutschen Diplomaten aufnehmen können. Generalkonsul Georg Birgelen besuchte den deutsch-türkischen Journalisten am Dienstag im Gefängnis, wie der Staatsminister im deutschen Auswärtigen Amt, Michael Roth (SPD), in Istanbul mitteilte.

"Es geht Deniz Yücel den Umständen entsprechend gut", sagte Roth weiter. Die Einzelhaft im Gefängnis Silivri bei Istanbul sei aber "weiter belastend".

Der Journalist wird seit Mitte Februar in Istanbul festgehalten, offiziell wird ihm Terrorismusunterstützung vorgeworfen. Konsularische Betreuung durch Deutschland war ihm trotz einer Zusage der türkischen Regierung wochenlang versagt worden.

Roth dankte nun den türkischen Behörden. Der Staatsminister fügte aber hinzu, der Besuch bei Yücel am Dienstag könne nicht der Abschluss sein, sondern die konsularische Betreuung müsse vollumfänglich gewährt werden. Die deutsche Bundesregierung setze sich weiter für Yücels Freilassung ein, betonte Roth. "Diesem Ziel ist die Bundesregierung verpflichtet." (APA, 4.4.2017)