Siegfried Nagl (links) wurde mit den Stimmen von ÖVP, FPÖ und SPÖ wieder zum Grazer Bürgermeister gewählt. Es ist seine vierte Funktionsperiode. Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (rechts) zählte zu den ersten Gratulanten.

Foto: APA / ERWIN SCHERIAU
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Graz – Unter Getöse, das Demonstranten auf dem Hauptplatz vor dem Rathaus mit Trommeln und Trillerpfeifen veranstalteten und das bis in den Sitzungssaal hörbar war, konstituierte sich am Dienstag der Gemeinderat von Graz neu. Die neue Stadtregierung – mit drei ÖVP-Stadtsenatssitzen, zwei KPÖ-Sitzen, einem grünen und einem blauen Sitz – wird von einer schwarz-blauen Koalition angeführt. Alle Stadträte der Proporzregierung haben tatsächlich ein Ressort inne – anders als in Wien.

Der alte und neue Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) wurde mit 32 von 48 Stimmen (19 der ÖVP, acht der FPÖ und fünf der SPÖ) in seine vierte Periode als Stadtchef gewählt und von Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP) angelobt. Die Wahl des Vizebürgermeisters konnte nicht abgeschlossen werden. Die ÖVP wird ihren Koalitionspartner Mario Eustacchio von der FPÖ zum Vize wählen, das Vorschlagsrecht für den Sitz des Vizes hat aber die zweitstärkste Fraktion, also die KPÖ. Da diese nicht darauf verzichten wollte, mussten gemäß Reglement zwei Wahlgänge durchgeführt werden und die Wahl dann bis Mittwochabend unterbrochen werden.

Erst nach der Wahl von Eustacchio am Mittwoch können dann auch die Stadträtinnen und Stadträte der Regierung am Mittwoch angelobt werden. (Colette M. Schmidt, 4.4.2017)