Washington – Barack Obamas damalige Sicherheitsberaterin Susan Rice steht im Kreuzfeuer der Kritik, weil sie in Berichten ausländischer Geheimdienste die Namen von Mitarbeitern aus Donald Trumps Wahlkampf- und Übergangsteam entschwärzt hat. Sie begründete das am Dienstag im Sender MSNBC damit, die Berichte seien anders nicht zu verstehen gewesen.

Ihre Gegner warfen ihr vor, Ziel dieser sogenannten Demaskierung sei gewesen, die Mitarbeiter bloßzustellen. Es gibt bisher keinen Beleg dafür, dass Rice die Namen weitergegeben oder anderweitig illegal benutzt hat.

"Nichts geleakt"

"Ich habe nichts an irgendjemanden geleakt", sagte Rice. Die "Washington Post" verwies darauf, dass der zuständige Geheimdienst einem Entschwärzen immer zustimmen müsse, um politischen Missbrauch zu vermeiden. Wenn US-Bürger in abgefangenen Berichten auftauchen, werden sie etwa mit "US-Bürger Nummer eins" umschrieben.

Rice' Äußerungen stehen in einem Zusammenhang mit einem mittlerweile wochenlangen, kleinteiligen Hin und Her in der Frage, ob Trump oder sein Team im Wahlkampf von Obama abgehört wurden. Ermittler, Geheimdienste und führende Politiker in Washington fanden dafür keinerlei Beleg, aber das Trump-Lager und der Präsident selbst möchten das Thema offenbar am Kochen halten. (APA, 4.4.2017)