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Zeichensprachen können auch komplexer sein.

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Frage: Was ist eine Geheimsprache, und welche gibt es?

Antwort: Das ist eine Sprache, die nur für Eingeweihte verständlich ist. Ihr Sinn und Zweck ist es, die Botschaft geheim zu halten.

Die ersten Geheimsprachen dürften im antiken Griechenland entstanden sein. Als eine der ältesten Sprachkreationen gilt auch die "Lingua ignota" (unbekannte Sprache). Sie wurde im zwölften Jahrhundert von der Benediktinerin und Dichterin Hildegard von Bingen erfunden. Die Lingua ignota umfasst eine Liste von rund tausend Fantasiewörtern. Auch Gauner verwenden seit dem Mittelalter ihre eigenen Begriffe, um Miteinander zu kommunizieren.

Ebenfalls beliebt sind Geheimsprachen bei Kindern. In vielen Schulhöfen ist etwa die "BB-Sprache" eine beliebte Geheimsprache. Sie funktioniert so: Nach jedem Selbstlaut (A, E, I, O, U), setzt man dabei ein "B" – und dann wiederholt man den Selbstlaut. So wird zum Beispiel aus Schulbuch das Wort "Schubulbubuch".

Manche Kinder sprechen jedes Wort im Satz rückwärts – was dann so aussieht: "Eresnu Ehcarpsmieheg tsi, Retröw sträwkcür uz nehcerps." Das bedeutet: "Unsere Geheimsprache ist, Wörter rückwärts zu sprechen." So zu reden ist aber gar nicht einfach, deshalb funktioniert der Trick vielleicht besser als Geheimschrift. (Lisa Breit, 6.4.2017)